22.10. Ein gemeinsames Abendessen mit Nima und Bimba und eine herzliche Verabschiedung von ihnen, schloss gestern Abend die wunderbare Reise durch Bhutan ab.
Kurz vor 9.00 Uhr wurden wir von unserem Indischen Fahrer Changdra abgeholt. Bevor wir los fuhren wollten wir noch unsere restliche Nu’s in indische Rupien tauschen. Unglücklicherweise ist heute irgendein Feiertag und die Bank ist geschlossen. Mit Changdras Hilfe, zu einem schlechteren Kurs, konnten wir dann dennoch die Nu’s wechseln. In einer 2 ½ Stündigen Fahrt, vorbei an Tee- und Reisfelder, erreichten wir dann Guwahati wo wir im Rains Inn ein Zimmer mit kleinem Balkon bezogen. Unsere Jacken haben wir nun zuunterst im Koffer verstaut, weil bei 27 Grad und mehr andere Kleider erwünscht sind. Wir erfuhren von unserem Fahrer, dass ein spezielles Fest, Durga Puja gefeiert wird. Dieses Fest dauert 5 Tage und wir sind am 4. angekommen. Überall werden farbeprächtige Tempel aufgebaut mit Altare der Mutter Gottes, die wir bei unserem ersten Erkundung Spaziergang bestaunten. Am Abend wurden wir von einem Feuerwerk überrascht dem wir von unserem Balkon aus zuschauten. So unternahmen wir, nach dem Abendessen, nochmals einen Spaziergang und staunten über den farbenprächtigen Kitsch mit vielen blinkenden Lämpchen. Per Zufall stiessen wir in einer Seitengasse auf einen grossen nachgebauten Tempel und sehr vielen Leuten in ihrer Sonntagstracht. Vor allem die farbigen Sari’s der Frauen waren wunderbar anzuschauen. Unglücklicherweise hatten wir die Kamera nicht dabei aber Morgen ist der letzte Tag sodass wir nochmals die Feststimmung geniessen können.
23.10. Heute am letzten Tag des Durga Puja Festes werden die Altäre abgebaut. Schade, denn wir wollten noch einige Fotos dieser Tempel machen und konnten nur noch zwei teilweise fotografieren. Die Grundkonstruktion der Tempel ist ein Bambusgestell das mit Stoff überzogen und farbig angemalt wird. Die Lebensgrossen Figuren werden auf einem Strohgestell mit Papier und Lehm überzogen und ebenfalls angemalt. Die Figuren werden in mehrwöchiger Arbeit von den Künstler hergestellt und von einer Gemeinschaft oder einem Quartier gekauft. Es gibt auch einen Wettkampf wer den schönsten Tempel hat. Aussergewöhnlich ist, dass auch die Sauberkeit um den Tempel bewertet wird. Am letzten Tag, also Heute, werden die Leute und die Figuren mit roter Farbe bestrichen und in einem lärmigen Umzug zum Fluss Brahmaputra gebracht. Hier werden die Figuren in den heiligen Fluss geworfen.
24.10. Unser heutiger Spaziergang führte uns über den Bahnhof und das Dighalipukhuri-Becken (Grosses Wasserbecken mit Pedalo‘s) zum Assam Museum wo wir um 11.00 Uhr ankamen. Eigentlich sollte es gemäss unserem Reiseführer, seit 10.00 Uhr offen sein. Wir fragten einige Personen und erfuhren schlussendlich dass es Heute geschlossen hat. So spazierten wir weiter zum Brahmaputra und bestaunten die Grösse dieses Flusses der uns wie ein See erschien. Beim Fluss schlenderten wir durch einen kleinen sehr Dekorativen Markt. Wieder zurück im Hotel setzten wir uns ins Restaurant und bearbeiteten unsere Homepage weil bei uns im 4.OG der Server ausgefallen ist……L
25.10. Nach dem Frühstück war wieder Büro angesagt. Einerseits unsere Homepage aktualisieren und anderseits die Hotels und Transporte buchen. Als dies alles erledigt war führte uns unser Spaziergang zum Assam Museum das Heute offen war. So schlenderten wir durch das Museum und erhielten einen guten Einblick in die Geschichte von Assam. Leider schloss das Museum bereits um 16.15 Uhr und so verbrachten wir noch einige Zeit im gegenüberliegenden Park und beobachteten die Vogelmassen die mit Lärm ihren Schlafplatz auf den Bäumen suchten. Um 17.00 Uhr begaben wir uns zum Rabindra Bhawan Gebäude in dem eine traditionelle Tanzveranstaltung stattfand. Wir entdeckten das Plakat Gestern auf unserem Spaziergang. Nach einigen Fragen, Ticketschalter war geschlossen, wurde uns mitgeteilt dass die Veranstaltung Gratis sei. So setzten wir uns ein wenig abseits damit wir eventuell aus der Veranstaltung, bei nicht gefallen, heimlich verschwinden konnten. Es dauerte nicht lange, bis wir von einer Dame aufgefordert wurden ganz nach vorne, etwas seitlich, Platz zu nehmen. Kurze Zeit später wurden wir vom Direktor, fanden wir später heraus, auf die Ehrenplätze in der ersten Reihe platziert. Mit verschwinden war wohl nichts mehr. Wir wurden von ihm informiert, dass dies die Tanzdarbietung der Studentinnen sei die Heute ihr Abschlussdiplom erhalten. Neben uns sassen der Direktor und weitere Ehrengäste der Verwaltung. So hatten wir einen fantastischen Blick auf die Bühne und wurden während der Vorstellung erst noch verköstigt. Wir bekamen einen wunderbaren Einblick in den traditionellen indischen Tanz, von dem es 8 verschiedene Arten gibt, und waren hell begeistert. Die grosse Ausdrucksweise des Tanzes liegt in der Hand-, Kopf- und Augenbewegungen. Natürlich waren wir die einzigen Touristen im Saal und wurden von den herausgeputzten Eltern mit fragenden Blicken beobachtet. Nach 2 Stunden war die Vorstellung beendet und mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns vom Direktor. Welchen herrlichen Abend durften wir erleben.
26.10. Was für ein Tag…….
Wie meistens bei solchen Tagen beginnt alles sehr harmlos. Doch bevor wir loslegen noch kurz nachgeholt. Wir wollten einen Flug von Guwahati nach Varanasi buchen. Über viele Umwege fanden wir heraus, dass der „kürzeste“ Weg über Delhi geht…. So buchten wir bei Indigo die beiden Flüge.
In einer halbstündigen Fahrt mit einem netten Fahrer fuhren wir zum Airport Guwahati. Nach 2 Sicherheitskontrollen durften wir beim Cheking Schalter anstehen. Dort wurde uns dann mitgeteilt, dass wir in Delhi unser Gepäck beim Laufband abholen müssen und wieder neu einchecken…. Obwohl es die gleiche Airline ist können sie unser Gepäck nicht durchecken….. Na ja, kein Problem wir haben 3 Stunden Zeit bis wir weiter fliegen dürfen…. So rollten wir zur Startbahn und warteten….und warteten…. Nach 30 Min. wurde uns mitgeteilt dass es Technische Probleme gibt…. Nach weiteren 30 Min. wurden wir zum Flughafengebäude zurückgezogen…. Nach weiteren 30 Min. musste nachgetankt werden….und mit 2 Std. Verspätung flogen wir mit einem komischen Gefühl im Magen endlich Richtung Delhi. Von den 3 Std. „Reserve“ haben wir 2 verloren und die nette Stewardess sagte uns, dass wir voraussichtlich den Flug verpassen werden aber evtl. später noch einer fliegt….. L Wir erreichten Delhi um 15.30 Uhr….. Cheking Schalter schloss um 15.15 Uhr…. Wir waren bei den ersten die das Flugzeug verliessen und erhielten die Info, dank der Unterstützung unseres Sitznachbars, wenn wir etwas Glück haben, den Flieger doch noch zu erreichen. So speedeten wir zum Laufband und erhielten relativ rasch unsere Koffer… also raus aus der Ankunftshalle und rüber zur Abflugs Halle… durch die Eingangskontrolle zum Cheking Schalter..... neben der warteten Kolonne vorbei….. spezial einchecken…. durch die Sicherheitskontrollen mit einem Polizist der seeeehr viel Zeit hatte und….. wir am verzweifeln….. Spurt zum leeren Gate ??...... Stewardess kam und scannte unsere Bordkarte…. raus zum warteten Bus….. ins Flugzeug auf den Sitz.... und aufs Klo sollten wir auch schon lange. Dann kam die Frage ob unser Gepäck auch in unserem Flugzeug ist und wir wirklich im richtigen Flugzeug sassen, denn es ging alles so schnell und wir schauten gar nicht richtig hin. Nach einer Stunde erreichten wir Varanasi, eine halbe Stunde früher und wir fragten uns zum 2. Mal, sitzen wir wirklich im richtigen Flugzeug…. (Kennen wir ja aus Nepal)…. Wir sassen mit unserem Gepäck im richtigen Flugzeug. Beim Ausgang kauften wir ein Taxiticket und brauchten 2 Stunden um durch das Verkehrschaos in die Stadt zu kommen. Unterwegs kam Ugo auf die Idee, aus irgendwelchen Gründen wie auch immer, dem Fahrer mitzuteilen er solle unsere Ankunft im Hotel melden. Nach einigen Telefonate teilte uns der Fahrer mit, dass wir kein Zimmer haben. Nach dem Telefonat mit dem Hotelmanager stellten wir fest, dass wir unsere Reservation / Buchung für das Jahr 2016 gebucht haben L Der Hotelmanager teilte uns mit, dass wir trotzdem zu ihm kommen sollen er organisiere uns ein Zimmer. Vor der Altstadt, mit dem Auto kann man nicht hinein fahren, wurden wir vom Hotel Boy abgeholt und in der Dunkelheit durch die engen verschissenen (Kuhfladen) Gassen gelotst. Diesen Weg hätten wir bestimmt nie gefunden. Müde erreichten wir das Hotel und wurden ohne Gepäck zum anderen gebracht. Das Zimmer und die freundlichen Eigentümer waren super und so nahmen wir es. Kurz darauf erhielten wir auch unser Gepäck und im nahen Restaurant, Shiva Cafe, stillten wir unseren Hunger. Müde fielen wir ins Bett und wurden von Trommeln und Flöten in den Schlaf begleitet.
27.10. Heute beschäftigten wir uns den halben Tag mit dem Versuch einen Flug nach Agra zu buchen. Es funktionierte einfach mit der Zahlung nicht!! LVöllig frustriert wurden wir vom Hoteleigentümer zu einem Minireisebüro gebracht und hatten 15 Min. später unser Ticket…. Zu einem höheren Preis aber das war uns egal. Das Shiva Cafe ist inzwischen unsere Stamm Beiz und hat feines Essen zu einem unschlagbaren Preis. Die Menü Karte ist international (es gibt sogar Spaghetti) und das Cafe wird von jungen sehr freundlichen Nepalesen geführt. Wir genossen zum Abendessen einen Chicken Sizzler (fast wie in Nepal) und zahlten 300 Rps (Fr.4.50) für 2 Personen. Als Krönung des Tages konnten wir vom Balkon aus den wundervollen Vollmond betrachten.
28.10. Ach ja, wir haben noch gar nichts über unser Hotel Nirmal Ganga Home Stay geschrieben. Es liegt in einer kleinen Seitengasse in der Nähe des Raja Ghat und ist ca.
50 Meter neben dem Heiligen Fluss Ganges. Durch unseren vergitterten Balkon sehen wir auf den Fluss und den gegenüberliegenden Sonnenaufgang. Die Gitter braucht es weil sehr viele Affen umher schwirren die auch in die Zimmer kommen würden. Heute Morgen konnte Ugo vom Balkon aus die wunderbare Stimmung des Sonnenaufganges in einem diffusen Licht miterleben. Wir spazierten am Flussufer entlang und erhielten einen Einblick in das Leben dieser Stadt und vor allem entlang dieses heiligen Flusses. Am Fluss entlang werden Leichen verbrannt, Wäsche gewaschen, Menschen und Wasserbüffel baden und von den Schiffen Opfergaben und die Asche der verstorbenen in den Fluss geschüttet. Anscheinend ist in diesem Bereich des Heiligen Flusses kein Luftmolekül im Wasser zu finden. Ghats sind Treppenstufen vor einem Palast der von einem Maharadscha gebaut wurde damit er im heiligen Fluss baden konnte. Leider sind die Paläste teilweise verfallen aber der Zauber dieser Gebäude ist immer noch spürbar.
29.10. Regen….. Regen…..wir im Zimmer und mit dem Schirm zum Essen.
30.10. Suraj der Bruder vom Chef führte uns den Fluss entlang, vorbei an verschiedenen Ghats, zum Hanuman Tempel. Hanuman ist der Affengott und dementsprechend ist sein Tempel von Affen bevölkert. In den meisten Tempel ist es verboten vom Innern Fotos zu machen, so auch hier. Der Altar ist von einem Vorhang verdeckt und zu bestimmten Zeiten wird er beiseitegeschoben und gibt den Blick auf die mit vielen Blumen und Tüchern dekorierte Statuen des Affengottes frei. Wobei von der Statue mit all dem Gehänge nicht viel zu sehen ist. Dicht gedrängt vor dem Altar und Ugo dazwischen, mit einem getrennten Wartebereich für Frauen und Männer watet man auf die Öffnung. Beim öffnen des Vorhanges geht ein Raunen durch die Menge und alle drängen nach vorne um eine kleine Opfergabe zu bringen und einen Blick auf die Statue zu werfen. Danach besuchten wir noch den Tempel von einem Guru (den Namen haben wir vergessen) der die Geschichte von Shiva nieder schrieb, wovon die Marmorwände mit der Schrift zeugen. In diesem Gebäude war auch eine Art mechanisches Museum. In verschiedenen Nischen wurde die Geschichte von Shiva mit sich bewegenden Figuren dargestellt. Ein Farbenprächtiges Kuriosum. Das Pünktchen auf dem i, war eine mechanische Trommel und Glocke neben dem Altar die aus dem 1. Weltkrieg stammen musste. J Der dritte kleine Tempel auf unserer Besichtigungstour war Shiva gewidmet. Durch verwinkelte, enge, kleine Gassen führte uns Suraj zurück zu unserem Guesthouse. Am Abend spazierten wir zum Dashashwamedh Ghat wo jeden Abend nach dem ein dunkeln die Ganga Aarti Zeremonie zur Huldigung des Flusses durchgeführt wird. Wir zahlten 100Rps und hatten einen Logenplatz auf dem Dach eines nahen Gebäudes. Die Zeremonie die von 7 Priestern mit Gesang, Glockengeläute, Rauch und Feuer dargeboten wurde, war sehr eindrücklich. Dass Faszinierende war jedoch das Geschehen rundherum. Vom Bettler, Verkäufer, Sadu, Pilger, herausgeputzte Inder und einige westliche Touristen war hier wirklich alles zu sehen und Dank unserem Logenplatz hatten wir einen super Überblick. Was für ein Schauspiel das uns da geboten wurde.
31.10. Heute wurden wir um 5.00 Uhr von Colettes Handy aus dem Schlaf geholt. Wir wollten den Sonnenaufgang und das früh morgendliche Treiben am Fluss erleben. Mit Suraj unternahmen wir eine Bootstour wobei er Führer und Ruderer war. Zuerst ein wenig den Fluss hinauf und dann gemütlich hinunter. Kaum zu glauben wie viele Leute schon unterwegs waren und wie viele ältere Leute im Fluss badeten. Wir wussten schon gar nicht mehr welche Seite wir beobachten sollten. Auf einer Seite den mystischen Sonnenaufgang und auf der anderen Seite das Geschehen am Flussufer. Es herrschte eine sehr friedvolle Stimmung. Am Manikarnika Ghat konnten wir vom Boot aus die Leichenverbrennung beobachten. Hier werden pro Tag bis zu 100 Leichen verbrannt. Die Asche der Verstorbenen wird dann 10 Tage nach Hause gebracht bevor sie mit einer Zeremonie in den heiligen Ganges geschüttet wird. Anschliessend besuchten wir den Vishwanath Tempel (Goldener Tempel) zu Ehren von Shiva, der Herrscher des Universums, dessen Turm und Kuppel mit 800 Kg Gold belegt ist. Danach hatten wir Hunger und gingen in unsere Stammbeiz Frühstücken. Der 2. Ausflug am heutigen Tag führte uns ins Moslem Viertel, wo wir die Stickereien und Webereien der Saris anschauten. In einem versteckten Fabrikladen kaufte Colette einen schönen Seidenschal und auf dem Rückweg durch die engen Gassen noch 2 leichte Stoffhosen. Damit wurde ihre Garderobe wieder ein wenig erneuert J.
1.11…..Nichts besonderes…..
2.11. Ausnahmsweise lief alles wie am Schnürchen…. nichts Ungewöhnliches…. keine Probleme…. Fast ein wenig langweilig J……
Durch die engen Gassen wurden wir zur Strasse geführt….mit dem Taxi ohne grosse Verkehrsprobleme in einer Std. zum Flughafen….mit dem Flugzeug nach Agra….mit einem gesprächigen Taxifahrer zum Hotel Optimum Tara Palace das 500m vom Taj Mahal entfernt ist…..mit der Rikscha in die Apotheke für Colettes Hustensirup……vom Hoteldach den ersten Blick auf den Taj….und das war’s.
3.11. Um 7.00 Uhr wurden wir durch klopfen an unsere Zimmertür gewecktL. Wir wurden mit 2 Flaschen Wasser beglückt…. 10 Min. später klopfte es wiederL und wir kriegten einen rostigen Wasserkocher…. Wieder 5 Min. später klopfte es wieder und wir erhielten WC Papier. Nun hatten wir genug, da sie uns anscheinend nicht ausschlafen liessen standen wir auf und gingen Frühstücken. Nach dem Essen schlenderten wir zum Ticketschalter wo wir mit 2 Wasserflaschen und Schuhschütze ausgerüstet wurden. Mit dem Elektromobile zum östlichen Eingang des Taj Mahal und durch eine strenge Sicherheitskontrolle, bei der uns die Taschenlampe, gemäss unserem Reiseführer sollte man eine dabei haben, abgenommen wurde. Betritt man das riesige Gelände durch den Seiteneingang, erblickt man die Kuppel des Taj über einer roten Sandsteinmauer. Durch das 2. zentrale Tor, eigentlich das ursprüngliche Haupttor, offenbart sich einem die ganze Pracht dieses phänomenalen Grabmals. Zum Glück waren wir noch relativ früh am Morgen und konnten diesen einmaligen Ort in uns aufnehmen und geniessen. 20‘000 Handwerker und Künstler arbeiteten 17 Jahre (1631-1648) im Auftrag von Shah Jahan der dieses Grabmal für seine geliebte Frau Muntaz Mahal erbauen liess. Was für eine Liebe das einem zu solch einem Bauwerk inspirieren liess. Shah Jahan wurde 1666 neben seiner geliebten Frau in einem grösseren Sarkophag beigesetzt. Das einzige Teil in diesem fantastischen Gebäude das nicht dazu passt. Wir setzten uns Seitlich, für etwa 1 Stunde, auf eine schattige Bank und schauten genüsslich der immer grösser werdenden Menschenmasse zu. Kaum zu glauben wie viele Besucher jeden Tag dieses Bauwerk bewundern. Es müssen Zig-1000 sein. Daher ist es auch verständlich, dass inzwischen dieses Wunderwerk (Tourismus) die wichtigste Einnahmequelle von Agra ist.
4.11. Unsere heutige Touristentour führte uns zum Agra Fort und wiederum waren wir früh am Morgen bevor die ganzen Touristenströme ankamen. Auch hier bezahlen die Touristen 15x mehr für das Ticket als die Inder. Wir durften 300Rps pro Person zahlen und die Inder 20Rps. Dieses grösste Fort der Mogulherrscher entstand 1565 aus rotem Sandstein und wurde vom Shah Jahan 1630 zu einem Palast umgebaut, der dann für seine letzten Jahre zum goldenen Käfig wurde da er von seinem Sohn 1658 entmachtet wurde. Seine Liebe zum weissen Marmor mit Floralem Designe, mit den Einlegearbeiten aus Halbedelsteine ist auch hier wunderbar sichtbar. Von hier sah er auch auf sein Meisterwerk, den Taj Mahal, wo seine Frau begraben war und er bis an sein Lebensende nicht mehr betreten konnte. Was für ein Kontrast die filigrane Marmorarchitektur zwischen der mächtigen roten Sandstein Festung, deren Mauern bis zu 20m hoch sind. Auch hier verbrachten wir einige Stunden und konnten am Schluss wieder gemütlich den armen, gehetzten Touristen zuschauen und uns mit zutraulichen Streifenhörnchen und herzigen Kleinkindern amüsieren. Auf der Rückfahrt mussten wir nochmals bei einer Apotheke stoppen, weil sich Colettes Husten inzwischen zu einer Bronchitis entwickelt hat und sich immer noch nicht gebessert hat. Nun bekam sie div. Pillen darunter auch Antibiotika die sie 2x Täglich zu sich nehmen muss. Bei einer Kreuzung wurde der gesamte Verkehr durch das Militär abgeblockt und wir mit unserer Rikscha in der erste Reihe. Gemäss Auskunft von Salin wurden die Strassen für einen VIP gesperrt. So warteten wir und der gesamte Verkehr wie Deppen, bis mehrere Polizeifahrzeuge, Militärtransporter, Staatsfahrzeuge und ein Krankenwagen vorbei rasten. Kaum waren sie vorbei, hiess es 1,2,3 und los und der ganze Verkehr setzte sich mit lautem gehupe in Bewegung.
5.11. Heute fuhren wir mit dem Taxi nach Fatehpur Sikri. Dieses befestigte Dorf war für kurze Zeit (um 1564) die Hauptstadt und wurde dann aus Wassermangelgründen fallen gelassen. Erbaut wurde sie vom Mogulherrscher Akbar aus rotem Sandstein. Für seine 3 Frauen, eine Moslem-, eine Hindu- und eine Christlichen Glaubens, liess er 3 Paläste bauen. Bemerkenswert an dieser Anlage waren die feinen Sandsteinarbeiten mit ihren Floralem-und Geometrischen Figuren. Wir bestaunten die Gleichmässigkeit der Muster, die ja alle von Hand heraus gearbeitet wurden. Auch hier waren wieder geniale Baumeister am Werke. Das Wasser wurde durch diverse Kanäle und Auffangbecken gesammelt um das kostbare Nass best möglichst wieder zu verwenden, natürlich ohne Pumpen. Auch hier waren wir nicht ganz alleine und wurden im öffentlichen Bereich von den lästigen Händler und Pseudoführer überrannt, bis zu dem Punkt wo man Eintritt zahlen musste. Dort wurden wir zumindest nicht mehr belästigt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Büroarbeit.
6.11. 38 Jahre später steht Ugo wieder auf der Baustelle die ihn schon bei seiner ersten Indienreise so faszinierte. Hier wird seit bald 100 Jahren gebaut. Der Radha Soami Tempel, der von einer Sekte finanziert wird. Wir waren völlig fasziniert von diesem Gesamtkunstwerk der Baukunst. Mit etwas Glück lernten wir den Chefarchitekten
Mr. B.G. Chandemani kennen und bei Tee und Crackers erzählte er uns über dieses Bauwerk das er seit 18 Jahren leitet und im Jahr 2018 (100 Jahre später) vollendet sein sollte. Dieses Treffen kam nur zustande, weil Ugo auf einen Hinweis von Colette einem Vorarbeiter gegenüber erwähnte, dass er Architekt sei und ihn das Bauwerk fasziniere. Mr. Chandemani zeigte uns auch ein Buch mit einem Foto aus dem Jahre 1978, so wie Ugo das Bauwerk angetroffen hatte. Danach kriegten wir von ihm eine Privatführung da die Baustelle nicht zugänglich ist. So konnten wir ins Innere und bestaunten die reich dekorierten Wände mit ihren Marmorskulpturen vorwiegend in Floralem Muster. Da im Moment die Kuppel gebaut wird ist das Innere mit einem riesigen Gerüst verstellt. Mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns von Mr. Chandemani. Wenn dieses Wunderwerk vollendet ist wird es den Taj in den Schatten stellen, für jene Leute die verstehen was sie hier zu sehen bekommen. Dieses Gebäude wäre ein Grund in ein paar Jahren nochmals nach Agra zu reisen.
7.11. Heute war unsere Reise mit dem Taxi für 4‘500Rps (Fr. 68,-) nach Jaipur. Eigentlich wollten wir mit dem Zug nach Jaipur fahren. Aber es gab nur noch eine Warteliste in der AC Klasse und die Tickets hätten auch 2‘500Rps gekostet. Dann wäre der Transport zu und vom Bahnhof dazu gekommen, das uns die Entscheidung sehr leicht viel. Mit einem netten Chauffeur fuhren wir 5 Std. inkl. Lunchhalt auf einer wunderbaren Strasse nach Jaipur. Nach einem kurzen Telefonat wusste unser Chauffeur wo sich unser Hotel befindet und brachte uns zum Hotel Arco Palace, das sich gerade in Renovation befindet, stand nichts auf Booking.com L. Die 2. Enttäuschung war unsere Suite auf die wir uns, gemäss den Fotos, freuten L. Nach kurzem Check unserer Reservation und der Beanstandung wurden wir in ein grosses Zimmer gebracht, das auf den 1. Anschein als i. O. erschien. Es sei die letzte „Suite“ die sie noch frei hätten. Bei der ersten Betätigung der Klospülung stellten wir fest, dass das Klo leider undicht ist und sich ein Teil des Wassers über den Boden ergoss L. Auf dem Balkon hat sich ein Taubenpaar eingenistet und dementsprechend verschissen sah es auch aus L. Nach dem Dinner bei dem wir verbotenerweise ein Bier tranken J (haben wir im Shop gekauft) gingen wir wieder in die Lobby und motzten dementsprechend. Er versprach uns Morgen eine bessere Suite zu geben ?? Wieder zurück im Zimmer schlug sich Ugo am idiotischen Bettgestell seine Zehen 2x blutig und um das Ganze noch abzurunden funktionierte das Internet fast gar nicht L Das fängt ja super an in dieser Stadt.
8.11. So begaben wir uns nach dem Frühstück in die Lobby und uns wurde das nächste Zimmer gezeigt. Dies entsprach schon eher den Bildern die wir im Internet gesehen haben. Also packten wir unsere 7 Sachen wieder zusammen und zügelten zum 2. Mal. Erstaunlicherweise funktionierte in diesem Zimmer das Internet relativ gut und so setzten wir uns ans Tablet und organisierten unsere Weiterreise. Da wir Weihnachten in Goa verbringen und bereits ca. 80% der Hotels ausgebucht sind, mussten wir ein Hotel finden das nicht gerade im Touristenghetto liegt. Wir fanden dann 2 in Süd Goa die wir auch buchten. Danach beschäftigten wir uns mit der nahen Zukunft und buchten auch noch die Flüge dazu. So, nun waren wir fürs erste organisiert. Wir entschlossen uns einen Spaziergang in die Altstadt zu unternehmen obwohl uns mitgeteilt wurde, dass die Läden geschlossen seien, weil heute Sonntag ist…..Was wir dann jedoch antrafen war alles andere. Anscheinend war halb Jaipur in der Altstadt und kaufte wie wild für das Diwali Fest vom 11.11. ein. Es herrschte ein fürchterliches Gedränge von Menschen und Fahrzeugen und die Läden waren pumpenvoll, dass man sich fragte ob die Verkäufer überhaupt das Ganze noch überschauen konnten. Dazu kam dann noch das ohrenbetäubende Gehupe, die Gerüche die von der Kloake bis zum Curry reichten und die Löcher im „Trottoir“. Die einzige Erholung war die Besichtigung des Hawa Mahal Palastes (auch Palast der Winde genannt), wo wir vom Lärm und dem fürchterlichen Gedränge etwas Abstand hatten. Wieder zurück im Hotel genossen wir das Dinner und danach eine wunderbare Dusche.
9.11. Mit dem gesprächigen Abdul fuhren wir heute nach Amber und besichtigten diese riesige Festungsanlage die in 500 Jahren niemals erobert wurde und dementsprechend Original erhalten ist. Man kann schon sagen, die Maharadschas aus Rajastan wussten wo sie ihre Festungen hin bauen mussten. 2 befestigte Paläste mit einer 17 Km langen Umfassungsmauer waren perfekt platziert. Sollte der 1. Palast / Fort erobert werden, war immer noch die Rückzugsmöglichkeit auf dem Berg, das Jaigarh Fort, mit der Weltgrössten Kanone auf Räder, die 40Km weit schiessen konnte. Auch das Wasserproblem wurde mit diversen künstlichen Seen gelöst, wobei das Regenwasser in einer grossen Kaverne gesammelt wurde. Nach der Besichtigung dieser beiden Forts fuhren uns Abdul zum Jal Mahal Palast der mitten im Stausee steht und von den Maharadschas im heissen Sommer benützt wurde. Weiter ging unsere Tour zu einer Stoffdruckerei. Hier werden die Stoffe noch von Hand bedruckt und dies mit bis zu 7 verschiedenen Stempel, für jede Farbe einen. Nach dem Druck wird der Stoff in Essig-Salz-Wasser fixiert, wobei dann verschiedene Farben die Farbe wechseln. Wir bestaunten auch die Stickerarbeiten für ein männliches, traditionelles Hochzeitsgewand. Bis zu 3 Sticker arbeiten 8-20 Tage an diesem Gewand und es kostet ca. 20‘000Rps (Fr. 300.-) Man musste genau hinschauen um zu sehen wie schnell die Sticker die Perlen und all die Pailletten auf den Stoff zauberten. Wieder zurück im Hotel, scherzten wir noch mit dem Büro Boss und sagten ihm wie mies das Büro sei und wie wunderbar ihr FahrerJ. Wir wollten noch über den Preis nach Jodhpur feilschen weil auch von hier eine Warteliste für die Zugtickets nach Jodhpur existiert. Einen Tag nach Diwali, also am 12.11. wollen wir mit dem Taxi nach Jodhpur fahren.
10.11. ……. Nichts Besonderes…..Bürotag…….
11.11. Heute ist der Divali Tag, das Hinduistische Neujahrsfest und das Fest des Lichtes. Es ist immer 20 Tage nach dem letzten Vollmond im Oktober. Somit findet das Fest jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Zufälligerweise fiel es dieses Jahr auf unseren Fasnachts Anfang. Das Fest ist eine Mischung von Weihnachten und Neujahr. Die Tage davor werden benutzt um die Häuser, die Shops und die Strassen mit vielen blinkenden „Lämpli und Öl Lämpli“ zu schmücken. Ein herrlicher Kitsch der uns sehr amüsierte. Doch bevor wir uns am Abend ebenfalls ins Getümmel der Altstadt begaben wurden wir noch gestylt oder besser gesagt unsere Haare. Wir brauchten jedoch einen Moment bis wir einen offenen Coiffeur fanden, denn die meisten Läden in der Hotel Umgebung waren geschlossen. Wir kriegten beide eine neue Kurzhaar Frisur, Colette eine sehr rassige, und sie hat sich entschieden die Haare nicht mehr zu färben. Das Abendessen genossen wir heute früher und begaben uns bei Tageslicht in die Altstadt. Als es dann dunkel wurde kam das ganze geblinke zum Tragen. Die ganze Strasse mit den farbigen blinkenden Bilder, jeder Laden mit einem kleinen Tempel, mit Blumengirlanden und Öl Lämpli geschmückt. Inderinnen mit ihren schönsten Saris die von Tempel zu Tempel gingen und ein Lichtlein als Opfergabe brachten. Dazwischen war dann noch der chaotische Verkehr, die Böller und Feuerwerkskörper. Süssigkeiten wurden gekauft wie verrückt und andere marschierten mit Zuckerrohrstangen durch die Gegend. Dass muss man einfach erlebt haben…. Wieder zurück im Hotel begaben wir uns auf die Dachterrasse und bestaunten die vielen, teilweise sehr schönen Feuerwerke am Himmel.
12.11. Pünktlich um 9.00 Uhr starteten wir mit unserem Taxi Richtung Jodhpur. Als Abwechslungsreich kann man die Landschaft nicht bezeichnen. Es ist eine trockene Steppenlandschaft die jedoch mit Feldern bewirtschaftet ist. Dazwischen sieht man vereinzelte Ziegen-oder Schafherden und natürlich überall die Kühe die gemütlich auf den Strassen spazierten. Überrascht wurden wir von den guten Strasse. Eine teilweise sechsspurige Autobahn mit Bodenschwellen vor den Kreuzungen…. Zwischendurch kam uns auch ein Fahrzeug entgegen was unser Fahrer gelassen nahm da es hier normal ist. So erreichten wir Jodhpur nach 5 ½ Std. und wurden fast bis zu unserem Hotel Kesar Heritage Guesthouse gefahren. Diese symphytische Traveller Unterkunft liegt mitten in der engen, verwinkelten Altstadt und ist nur zu Fuss erreichbar. So mussten wir die letzten 50 Metern zu Fuss gehen wobei wir vom Chef persönlich durch die Gassen gelotst wurden. Wir erhielten unsere Suite mit Himmelbett und Aussicht auf die Altstadt. Ein wirklich liebevoll eingerichtetes Zimmer das uns sehr gefällt auch wenn nicht alles super perfekt ist. Den Balkon müssen wir mit dem Nachbarn teilen. Unser Willkommens Bierchen tranken wir auf der Dachterrasse mit Blick über die Dächer und hinauf zum Fort. Auch das Dinner assen wir hier oben und konnten die Feuerwerke und das Lämpchen Meer geniessen. Die halbe Nacht wurden noch Feuerwerke und Böller, die anscheinend von der letzten Nacht übrig waren, losgelassen. Teilweise hatte man das Gefühl, dass eine Bombe explodierte so laut waren die Böller in den engen Gassen. Wie uns der Chef mitteilte, war das Geknalle auch schuld daran, dass das Internet den Geist aufgab aber er werde es sofort reparieren.
13.11. Unser heutiger Spaziergang führte uns zum Clocktower und den Zentralmarkt. Hier waren noch überall die Spuren der letzten 2 Festtage sichtbar. Überall auf den Strassen lagen sehr viel Dreck und Abfall. Sehr wahrscheinlich hatten die Putzkolonnen auch das Diwali gefeiert. Das Dinner genossen wir in einem 250 Jahre alten Hindu Tempel. Ein Teil davon ist immer noch der Tempel und der andere Teil wurde zum Hotel-Restaurant Nirvana umgebaut. Es enthält noch sehr viele originale Malereien, die teilweise auch noch in den Gästezimmern sowie im Restaurant ersichtlich sind. Auf der Dachterrasse mit Blick auf das Fort genossen wir das spezielle Nirvana Thali. Es besteht aus 4 verschiedenen Schälchen mit Gemüse, Käse und Linsengericht. Dazu kommt Reis, Chapati und Papart. Zum Dessert eine zuckersüsse Kugel von irgendwas… J.
14.11. Heute war die Sicht erstaunlicherweise sehr gut, was wir von den letzten Tagen nicht behaupten konnten. Höchstwahrscheinlich war es der Wind der den ganzen Dunst und Smog wegblies. Den Morgen bis in den frühen Nachmittag benötigte Ugo wieder für unsere Homepage weil das Internet sooooo fürchterlich schnell ist. Es ist wirklich kaum zu glauben wie viel Zeit wir für unsere Homepage benötigen. Von der Fotobearbeitung über das Schreiben der Reiseberichte und das alles auf die Homepage zu laden…… aber wir haben ja ZeitJ..……… Am späteren Nachmittag nahmen wir uns eine Rikscha die uns mit tausend anderen Personen zuerst zur Jaswant Thada Grabstäte und danach zum Mehrangarh Fort führte. Der Jaswant Thada ist aus weissem Marmor und beherbergt die verschiedenen Gräber und die Abbildungen von sämtlichen Maharadschas von 1250 - 1918. Alle Bilder ausser dem letzten, das ein Foto ist, sind im Profil dargestellt und auffallend sind die Bärte und die grossen Nasen. Bevölkert wird das Grabmal von hunderten Tauben die hier ihr Wohnquartier eingerichtet haben. Weiter ging die Fahrt zum nahen Fort. Anscheinend sind noch Diwali Ferien und somit waren wir mit einigen westlichen Touris und tausenden Indern in dieser Festung unterwegs. Ganze Familien, die Besichtigung ist gratis, spazierten durch die Festung und wir durften wieder als Fotosujet für‘s Familienalbum herhalten. Colette erhielt auch einen feinen zuckersüssen „Bölle“ als Geschenk zum Essen. Eine wirklich sehr imposante Festung und man würde hinter den mächtigen Mauern keine so filigranen und reich verzierten Paläste vermuten. Von der Festung hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, auch die blaue Stadt genannt weil die meisten Häuser blau angestrichen sind. Wieder zurück im Hotel genossen wir das Abendessen auf der romantischen Dachterrasse.
15.11. Nichts besonderes........Faulenzen.........
16.11. Mit leichtem Gepäck, 2 Taschen und 2 Rucksäcke, machten wir uns auf den Weg nach Jaisalmer. Den grössten Teil, unsere beiden Koffer, deponierten wir im Kesar Guesthouse. Je weiter wir uns von Jodhpur entfernten und je näher wir Jaisalmer kamen desto trockener und wüstenartiger wurde die Landschaft. Sogar grosse Sanddünen wurden neben der Strasse sichtbar die von vielen Indischen Touristen bevölkert waren. Neben den Ziegen, Schafen und Kühen sahen wir auch Dromedare, Springbock, Esel und viele Pfauen. Der Pfau ist in Rajastan sehr verbreitet und wird in vielen Motiven dargestellt. Nach 5 Std. erreichten wir Jaisalmer und unser Taxifahrer brachte uns bis in die Nähe des Forts nachdem ihm Telefonisch mitgeteilt wurde, dass er mit dem Auto nicht bis vor unser Hotel fahren kann. So packten wir unsere Rucksäcke und Taschen und machten uns auf den Fussmarsch. Vor dem Eingang zum Fort standen dann einige Rikschas und wir fragten einen Fahrer ob er unser Hotel kenne. Er sagte ja und so nahmen wir die Rikscha die uns bis kurz vor das Hotel fuhr. Die letzten 20 m mussten wir durch eine enge Gasse laufen und wurden im Hotel sehr freundlich empfangen. Das Hotel sah jedoch nicht so aus wie auf unserem Foto. Wir fragten ob wir im Killa Bhawan seien und erhielten die Antwort ja. Dann zeigten wir unseren Ausdruck der Buchung und er zeigte uns den Eintrag in seinem Buchungsbuch und sagte uns, dass wir im falschen Hotel seien????, dies sei das Resort und nicht die Lodge in der wir gebucht haben. Die Lodge befindet sich ausserhalb des Forts aber beide Hotels gehören zusammen. Wir sollen jedoch zuerst einen Tee auf der Dachterrasse geniessen bevor wir dann zu unserem Hotel geführt werden. So wurde uns die Dachterrasse mit dem wunderbaren Blick auf die Altstadt und unser Hotel gezeigt. Auch die sensationellen Zimmer durften wir anschauen, die sich jedoch nicht ganz in unserer Preiskategorie bewegen….. Nachdem wir unseren Tee fertig geschlürft hatten wurden wir von einem Hotel Boy, der unsere beiden Taschen trug, in einem 10 minütigen Spaziergang zu unserem Hotel gebracht. Von hier haben wir den schönen Blick auf das Fort und auf der Dachterrasse haben wir ein Bierchen genossen. Dieses alte renovierte Gebäude ist sehr verwinkelt und wir durften auf der einen Seite hinauf und auf der anderen Seite hinunter steigen um in unser Zimmer zu gelangen. Auch das Abendessen genossen wir auf der Dachterrasse mit seiner wunderbaren Stimmung.
17.11. Nach dem Frühstück spazierten wir zum Fort und staunten über die viiiiiiielen Touristen. Wir dachten die Diwali Ferien seien beendet aber leider dauern sie noch bis zum 20. Nov. Es herrschte ein fürchterliches Chaos im Fort und es verging einem die Lust in dieser eindrücklichen Festung aus gelben Sandstein auf Erkundungstour zu gehen. Übrigens Jaisalmer wird wegen dem gelben Sandstein auch die goldene Stadt genannt. Wir besichtigten mit einem Audio Guide den Palast und landeten am Schluss beim Schmuck Geschäft von Haki Om das nun von seinem Sohn Roop geführt wird. Was wir hier zu sehen bekamen war unglaublich. Malereien auf Reiskörner und das Meisterstück vom verstorbenen Vater… sein Name auf einem seiner Haare mit seinem Blut geschrieben. Silberringe mit extrem kleinen, feinen Gravuren und Skulpturen. Für einen „einfachen“ Ring benötigt Roop ca. 15 Tage. Solche feine künstlerische Arbeiten haben wir noch nirgends gesehen. Roop wurde auch vom Indischen Staat mit einem Award geehrt. Colette verliebte sich in einen Ring mit Kamelen und Sonne den wir dann kauften….J Ca. eine Stunde verbrachten wir im Laden und erfuhren von Roop viel über sein Handwerk und die Familiengeschichte. Auch erzählte er uns seine positiven wie negativen Erlebnisse mit den Touristen. Unglücklicherweise war bei unserer Kamera der Akku leer, so dass wir mit dem Handy fotografieren mussten. Wir flüchteten aus dem Fort mit den Zig-tausend Touristen auf unsere Dachterrasse wo wir uns in Ruhe verköstigten.
18.11. Heute Morgen besichtigten wir das Patwori-ki-Haveli. Dieses Haveli war das Haus eines reichen Händlers und besteht aus 5 Gebäuden. Ein Gebäude wurde zu einem Museum hergerichtet. Es hat einen kühlen Innenhof und sehr viele reich dekorierte Zimmer. Das Schöne an diesem Gebäude ist, dass die originale Inneneinrichtung mit Gegenständen bis ca. 1940, noch vorhanden ist und man den Reichtum des Eigentümers gut sehen konnte. Eine wirklich sehr schöne, eindrückliche Ausstellung die mit all den Alltagsgegenstände einen wunderbaren Überblick gab. Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg ins Fort um Colettes Ring abzuholen, der auf ihre Grösse angepasst werden musste. Natürlich gab es wieder ein langes Palaver mit Roop und Colette bestellte noch einen speziellen Anhänger für ihr erstes Enkelkind das in diesen Tagen das Licht der Welt erblicken soll. Wir machten einen Erkundungsspaziergang durchs Fort und freuten uns über die wenigen Touristen. Sehr viele Indische Touristen sind anscheinend langsam auf dem Heimweg. So konnten wir gemütlich durch die Gassen spazieren und das Leben im Fort beobachten. Im einzigen bewohnten Fort von Indien leben ca. 5‘000 Menschen. Leider hat der Massentourismus auch hier seine Spuren hinterlassen. Viele Häuser sind zu einem Shop oder Restaurant umgebaut worden. Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir noch eine Torte, denn von Roop erhielten wir eine Einladung zum Nachtessen bei ihm Zuhause. Um 20.00 Uhr wurden wir von Roop abgeholt und zu seinem Haus gebracht. Dort lernten wir die ganze Familie kennen und auch eine Hausbesichtigung war angesagt. Es ist ein einfaches Haus in dem er mit seinen 3 Brüdern und deren Familien lebt. Jede Familie hat einen Raum zur Verfügung. Im kleinen Raum von Roop ist auch noch sein einfacher Arbeitsplatz eingerichtet. Im ersten OG wollen sie noch ein Museum mit den Meisterstücken des Vaters einrichten. Wenn es Sommer heiss ist (bis zu 48 Grad) schlafen alle auf dem Dach unter freien Himmel. Vor dem Abendessen zeigte uns Roop noch wie er den Anhänger für Colettes Enkelkind gestalten will. Wir waren völlig fasziniert mit welchen einfachen Werkzeugen er seine wunderbaren Arbeiten ausführt. Zum Essen erhielten wir ein sehr schmackhaftes Thali und amüsierten uns köstlich bis spät in die Nacht. Nach einer herzlichen Verabschiedung von der Familie begleitete uns Roop zurück zu unserem Hotel.
19.11. Mit einem klapprigen Jeep und einem amüsanten Fahrer machten wir heute einen Ausflug. Zuerst besichtigten wir den Jain Tempel der bei einem Stausee steht. Erstaunlich, dass es in dieser trockenen Gegend überhaupt einen See gibt. Wie er gespiesen wird fanden wir nicht heraus. Auch bei diesem Tempel konnten wir die filigrane Kunst der Steinmetze bewundern. Weiter ging unsere Fahrt in die „Geisterstadt“ Kuldhara. Ausser 2 hergerichteten Häuser, die einen kleinen Einblick in die Bauweise vermittelten, sahen wir nur Steinhaufen….. Das einzige interessante war eine Filmcrew die einen „Bollywood“ Film drehte. Vom Drehen sahen wir nicht viel da anscheinend Pause war. Weiter ging unsere Jeep Tour zu den Sam Sanddünen. Wieso sie Sam heissen wissen wir auch nicht. Um 16.30 Uhr waren noch relativ wenige Indische Touristen mit Kamelen unterwegs. Wir spazierten auf eine Düne und Colette genoss den Sand und die Landschaft wobei es an diesem Ort keine Sahara war. Je tiefer die Sonne sank umso grösser wurde der Touristenstrom. So flüchteten wir auf einen kleinere Düne und versuchten die Stimmung zu geniessen. Ohne das Geschrei der Inder wäre es richtig romantisch gewesen. Wir beobachteten das Treiben der Inder mit ihren Kamelen und amüsierten uns. Ein nettes Gespräch hatten wir mit einem Kameltreiber der uns erzählte, dass er die Indischen Touristen auch nicht sehr möge aber er müsse halt auch etwas Geld verdienen. Viel lieber mache er eine richtige Kamelsafari die 10 oder mehr Tage dauert mit den Westlichen Touristen, was wir natürlich verstehen konnten. Wieder zurück im Hotel erhielt Colette die freudige Nachricht, dass sie Grossmami einer Svea geworden ist. Überglücklich hätte sie ihr erstes Enkelkind am liebsten geknuddelt. Natürlich haben wir das freudige Ereignis mit einem Bierchen begossen.
20.11. Unsere Rückreise nach Jodhpur war angesagt. Um 9.00 Uhr stand unser Fahrer vor dem Hotel und wir beim Frühstücken da wir Gestern mitteilen liessen, dass wir erst um 10.00 Uhr den Fahrer erwarten. So packten wir noch schnell unser Gepäck und waren um 9.30 Uhr bereit. Wir gaben ihm die Tel. Nummer von Roop weil wir noch das Geschenk für Svea abholen mussten. In der Nähe des Bahnhofs trafen wir dann Roop und waren über seine fantastische Arbeit hell begeistert. Er hat fast anderthalb Tage (bis heute 3 Uhr morgens) durchgearbeitet damit der Anhänger rechtzeitig fertig wurde. Nach der herzlichen Verabschiedung machten wir uns auf den Weg nach Jodhpur, das wir nach 5 Std. erreichten. Über den Dipp freute er sich so sehr, dass er über alle 4 Backen strahlte. Im Hotel Kesar erhielten wir wieder „unser“ Zimmer und das deponierte Gepäck und verköstigten uns auf der Dachterrasse.
21.11. Nichts besonderes.........Bürotag Versuch..........
22.11. Unsere Reise nach Aurangabad begann mit einer „Grossen“ Rikscha damit unsere Koffer in diesem Gefährt überhaupt Platz fanden…. J Nach einer 20 Min. Fahrt erreichten wir den Flughafen und starteten mit dem Cheking. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir zu viel Gepäck hätten. Ugo erklärte, dass wir zusätzliche 10 Kg. „gekauft“ und bezahlt haben, aber dies nicht beweisen können weil wir keinen Internetzugang haben. Nach einer längeren Diskussion akzeptierten sie freundlicherweise unser Gepäck. (Bei der Nachkontrolle am nächsten Tag stellten wir fest, dass sie Recht hatten mit den 10 Kg die wir nicht gekauft hatten. Anscheinend haben wir beim Buchen etwas falsch gemacht). Kurz vor dem Boarding kam die Mitteilung, dass unser Flugzeug 1 ½ Stunden später kommt. Also warteten wir….. zum Glück ist der Anschlussflug in Mumbai 4 Std. später so dass uns die Verspätung nicht gross störte, weil sich so die Wartezeit in Mumbai verkürzte. In Mumbai wurden wir dann von dem Flugzeugtyp nach Aurangabad überrascht. Es war eine zweimotorige Propellermaschine des Typ ATR 72-500 mit einer Kapazität von 68 Passagieren. Da die Maschine nicht sehr hoch fliegt und das Wetter nicht besonders gut war wurden wir richtig durchgeschüttelt. Ein Fluggefühl wie in den guten alten Zeiten JIn Aurangabad erwartete uns das hoteleigene Auto (das erste Mal auf unserer Reise) und fuhr uns zum Hotel J.P. International. Hier durften wir aus 6 Royal Suiten, die jede anders gestaltet ist, eine auslesen. Solchen Luxus sind wir uns schon lange nicht mehr gewöhnt. Inzwischen ist es 22.00 Uhr und auf der schönen Dachterrasse wollten wir ein Bierchen trinken aber da heute anscheinend „Trockentag“ ist kriegten wir kein Bier. LSo tranken wir Wasser und assen ein Chees Nan.
23.11. Nach dem Frühstück spazierten wir zum nächsten ATM da unser Geld zur Neige ging. In einem Papeterie Laden kauften wir ein grosses Couvert und Verpackungsmaterial für das Geschenk an Svea das wir per Fedex in die Schweiz schicken wollen. Im Hotel erfuhren wir, dass wir das Päckli besser von Mumbai abschicken weil es von dort direkt nach Europa geflogen wird. Also werden wir es erst von dort abschicken. Der Rest des Tages verbrachten wir mit skypen und Büro. Colette konnte zum ersten Mal ihr Enkelkind per Skyp knuddelnJ.
24.11. Wieso auch immer kamen wir auf die „Furz Idee“ das „berühmte Einkaufscenter“ Prozone zu besichtigen. So stiegen wir in eine Rikscha und fuhren dort hin. Kurz vor
11.00 Uhr erreichten wir das Center das sich zum Teil im Bau befindet. Da es erst um 11.00 Uhr öffnet mussten wir noch einige Min. warten bevor wir durch eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen ins Innere durften. Einige Geschäfte waren noch geschlossen und andere Räume noch nicht vermietet. So schlenderten wir im fast leeren Einkaufscenter umher und landeten in einem grossen Sportgeschäft alla Transa. Hier staunten wir über die Vielzahl und günstigen Produkte. Vom Fischer zum Tennisspieler über die Mountainbikes zum Wanderfreak gab es hier einfach alles. So kauften wir je ein paar super bequeme und leichte Sandalen (Fr. 12.-), Spanngurte für den Koffer die wir schon lange suchten, 2 Kurzarmhemden für Ugo (Fr. 4.50) und gute Pelerinen die wir hoffentlich nie brauchen werden. Weiter ging die Einkaufstour in die Kleider Geschäfte wo sich Colette mit neuen Blusen eindeckte. Nach 3 ½ Stunden kamen wir bepackt wieder heraus und fragten uns wo wir dieses zusätzliche Gepäck wieder platzieren sollen… LWar doch nicht so eine gute Idee ins Shopping Center zu gehen. Inzwischen war unser Rikscha Fahrer verschwunden und so nahmen wir den nächsten zurück ins Hotel.
25.11. Man gebe einem Mann Hammer und Spitzeisen und schaue was herauskommt….. Die Elora Höhlen, ein Weltkulturerbe…. Entstanden sind die 34 Höhlen vom Jahr 500 bis ins Jahr 1100 und sind 3 Glaubensrichtungen gewidmet. Dem Buddhismus vom Jahr 500-700. Dem Hinduismus vom Jahr 700-900. Dem Jainismus vom Jahr 900-1100. Was wir hier zu sehen bekamen konnten wir fast nicht glauben wenn man das Alter berücksichtigt. Die Höhle Nr. 10, Vishwakarma (Buddhismus), ist wie eine Kathedrale in den Fels gehauen. Das absolute Highlight war jedoch die Höhle 16, Kailas (Hinduismus). Hier haben 7‘000 Steinmetzer 200‘000 t Gestein von oben nach unten abgetragen und wunderbare Skulpturen in den Fels gemeisselt. Man fragt sich: Wie kamen die bloss auf diese unglaubliche Idee solche Kunstwerke in den Berg zu schlagen. Das Pünktchen auf dem i, war dann noch, dass diese Kunstwerke sehr farbig waren, die an einigen wenigen geschützten Stellen noch Original sichtbar sind. Einige der Höhlen stanken fürchterlich da sie von Fledermäuse bewohnt sind. Zum Glück hatten wir unsere Taschenlampe dabei, denn die Höhlen sind nicht beleuchtet. Nach über 3Std. der begeisterten Höhlenbesichtigung machten wir uns wieder auf den Rückweg und besichtigten noch das Daulatabad Fort aus dem Jahre 1200 mit den Chaud Minarett aus dem Jahre 1447. Welch ein Unterschied diese grobe Befestigungsanlage nach den Wunderwerken der Höhlen anzuschauen. Leider ist der grösste Teil dieses Fort zerstört und ein paar Mauern und Eingangstore sowie Kanonen zeugen noch von diesem Fort. Beim Eingang kauften wir noch einige Früchte wie Guave, Feigen und Anonas die wir dann im Hotel genossen. Eigentlich wollte unser Fahrer noch den kleinen Taj Mahal (Bibi Ka Maqbara) zeigen. Da sich dieses Mausoleum jedoch in der Nähe des Hotels befindet und wir ja noch einen Tag in Aurangabad sind, von Besichtigungen mehr als genug hatten, verschoben wir es auf Morgen.
26.11. Wie bereits erwähnt stand Heute die Besichtigung des kleinen Taj Mahal auf dem Programm. So spazierten wir auf teilweise staubigen, dreckigen und stinkenden Strassen zum ca. 3 Km entfernten Mausoleum aus dem Jahre 1651-1661. Es sieht wirklich wie die kleine Version des Taj Mahal aus und wurde von Azam Shah als Grabmal für seine Mutter gebaut. Der grösste Teil des Mausoleums besteht aus verputzten Mauerwerk und nur ein kleiner Teil ist aus Marmor. Auch hier ist die Fassade mit vielen Floralem Muster dekoriert. Wenn man den Taj gesehen hat findet man dieses Gebäude…. na ja….. Auf dem Rückweg wurden wir noch Zeugen einer Frauendemo die alle mit einem weissblauen Sari gekleidet waren. Was für eine Demo es war fanden wir nicht heraus. Wie so üblich wenn wir zu Fuss unterwegs sind, werden wir von unzähligen Rikscha Fahrer angesprochen die nicht verstehen wieso wir laufen wenn man doch fahren könnte. Wir geniessen diese Spaziergänge denn schon viele Erlebnisse und Eindrücke erhielten wir gerade dadurch, wenn man sich etwas Zeit nimmt, die Umgebung zu beobachten. Zwischendurch kann es einem aber auch sehr nerven wenn man die ganze Zeit angesprochen wird. Der Nachmittag war dann wieder dem Büro gewidmet.
27.11. Heute wurde Ugo von Colette mit einem grossen Schmatz und herzlichem geknuddel aus dem Schlaf geholt. An der Rezeption erkundeten wir uns nochmals betreffend unserem Candel Light Dinner und erhielten die Antwort, dass für heute Abend alles organisiert ist. Natürlich erhielt Ugo auch vom Empfang die Geburi Gratulationen. Unser Spaziergang führte uns zu einem nahen Hindutempel mit schönen farbigen Figuren im Innern die wir leider nicht fotografieren durften. Der Rest des Tages war der Gemütlichkeit und dem skypen gewidmet. Kurz vor 19.00 Uhr erhielten wir vom Empfang ein Telefonat, mit der Bitte uns 5 Min. bevor wir auf die Dachterrasse wollen beim Empfang zu melden. Dies taten wir und der Empfang bat uns noch kurz zu warten bis sie wieder zurück rufen. Nach dem Telefonat machten wir uns auf den Weg und wurden auf der Dachterrasse wirklich sehr überrascht. Mit einer „Handbombe“ mit viel Glitzerpapierchen und einer wunderbaren Deko mit roten und weissen Ballonen wurden wir empfangen. Auf dem Tisch mit Rosenblätter stand die Geburitorte die Ugo gemäss der Indischen Tradition zuerst anschneiden und kosten musste. Danach gab es ein Feuerwerk und Ugo musste einen Heissluftballon, soll Glück bringen, steigen lassen. Endlich durften wir an den Tisch sitzen und die Vorspeise wurde gebracht. Eine Auswahl verschiedener Indischen Gerichte die sehr lecker schmeckten. Eigentlich waren wir bereits gesättigt aber dann kam noch der Hauptgang mit wiederum einer Auswahl der ausgezeichneten Indischen Küchenkunst. Kurz vor dem Platzen erhielten wir noch den Dessert und zusätzlich noch den Geburikuchen. Welche feine erlesene Küche konnten wir geniessen. Als wir nach der Rechnung fragten, teilte uns der Manager mit, dass alles vom Hotel offeriert ist inkl. den 2 Bierchen. Wir konnten es fast nicht glauben und der Manager war ein wenig beleidigt, als wir zumindest das Bier zahlen wollten. Bier ist im Hotel nicht erhältlich und muss von Extern gekauft werden. Vollgefressen wie wir waren, „mussten“ wir noch einen sehr kleinen Spaziergang zum Nachbarn unternehmen. Vor dem Haus stand ein LKW mit einer Musikanlage die auf volle Lautstärke eingestellt war und wir schon den ganzen Abend hörten. Es war das Vorfest zu einer Hochzeit. Wie uns der Manager erklärte ist eine sehr einfache, arme Hochzeit mit 500 Gästen das Mindeste. Bei seiner Hochzeit waren es 5‘000 Gäste und er mietete ein ganzes Stadion…. Bis ca. 1.00 Uhr morgens packten wir unsere Sachen. Nun ja, früher ins Bett zu gehen war wegen dem lauten Discosound gar nicht möglich. Abschliessend muss nochmals erwähnt werden: Es war ein fantastischer Geburi.
28.11. Um 4.00 Uhr wurden wir wieder einmal von Colettes Handy aus dem sehr kurzen Schlaf geholt. Um 5.00 Uhr stiegen wir ins Taxi und fuhren durch leere Strassen zum Flughafen. Pünktlich um 6.45 Uhr hoben wir ab und landeten um 7.30 Uhr schon in Mumbai. Mit dem Taxi fuhren wir zum Chateau Windsor das weder nach Chateau und noch viel weniger nach Windsor aussah sondern eher nach einem gewöhnlichen Wohnhaus. Nach dem Zimmerbezug und dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Fedex Büro weil wir das Geschenk für Svea abschicken wollten. Bei Fedex wurde uns dann mitgeteilt, dass sie keine Edelmetalle versenden L. So fragten wir nach DHL und spazierten dorthin. Inzwischen waren wir natürlich vorbereitet und sagten der netten Dame der Inhalt sei ein kleines graviertes Steinchen als Anhänger. Die nette Dame sagte uns sie müsste den Inhalt kontrollieren….. Schei…. L Ein wenig umständlich erklärte Ugo wir müssten das Päckli selber auseinander nehmen und würden es dann zur Kontrolle nochmals bringen…LSo beschlossen wir das Päckli auseinander zu nehmen um es per Briefpost zu schicken. Also suchten wir eine Papeterie die ein Kopiergeschäft war und kauften 2 stabile Couverts (eins auf Reserve). Colette fand heraus, dass die Indische Post eine Speedpost Abteilung hat und sich ein Schalter in der Nähe unseres Hotels befand. Also verpackten wir den Anhänger sehr sorgfältig ins Couvert, dass man ihn nicht spüren konnte und machten uns auf den Weg zur Speedpost. Dort angekommen wollten sie wissen was der Inhalt sei und ob wir es Eingeschrieben senden wollen. Den Inhalt deklarierten wir als Dokumente J, ohne Rot zu werden, und für das Einschreiben wollten sie noch eine Passkopie. Wir wieder raus zum nächsten Kopierer, den wir bereits kannten und dann wieder zurück. Endlich konnten wir das Couvert per Express und Eingeschrieben abschicken. Anscheinend können wir auch auf dem Internet nachschauen wo sich das Couvert gerade befinden soll…. Wieder zurück im Hotel vielen wir aufs Bett und bewegten uns erst wieder zum Abendessen in ein Chinesischen Restaurant.
29.11. Unser „Sonntagsspaziergang“ führte uns durch das noblere Viertel, vorbei an alten Englischen Gebäuden und einer sehr grossen Wiese auf der Cricket gespielt wurde, zum Gate of India mit tausenden anderen Sonntagsspaziergänger….. L Auf dem Rückweg verliefen wir uns und mussten ein Taxi nehmen, auch weil sich bei Colettes Füssen langsam eine Blattere bildeteL. Müde und verschwitzt genossen wir die „Kühle“ unseres Zimmers und gingen zum Abendessen in eine Pizzeria. Hier gab es Apéro mit Bruschetta, eine super Pizza und einen sensationellen Espresso mit Grappa. Natürlich war das Ganze nicht ganz billig (Fr. 70.-) für hiesige Verhältnisse und in Aurangabad hätten wir damit 6x zu Abend gegessen. Aber das war es uns mehr als Wert und wir genossen es sehrJ.
30.11. Bei 32 Grad „kühlem Wetter“, wir sind hier im Winter, begaben wir uns zum Victoria Terminus. Dieser wunderbare Bahnhof wurde im Neugotischen Stil von den Engländer erbaut. Zum Glück war nicht Rushhour sonst würden man sicher überrannt werden. Kaum zu glauben wie schnell die Züge einfahren und spätestens nach zwei Minuten wieder raus. Die Wagen haben Schiebetüren die jedoch immer offen sind und so hängen die Fahrgäste teilw. auch ein wenig heraus um im überfüllten Wagen den Fahrtwind zu spüren. Die ersten 2-3 Wagen sind nur für Frauen reserviert. Dann hatten wir noch das Glück, die berühmten Dabbawala‘s zu beobachten. Dieser ausgeklügelte Essensservice ist wirklich etwas Spezielles. Das Essen wird zu Hause von der Frau gekocht und dann durch diesen Service in ganz Mumbai verteilt. Diese Dabbawala’s sind bekannt für ihre Zustellung und Pünktlichkeit auf das sie sehr stolz sind. Auf dem Rückweg deckten wir uns noch mit leckerem Nussgebäck ein, tranken einen Zuckerrohrdrink und besuchten die Apotheke um unsere Reiseapotheke wieder zu ergänzen. Zurück im Hotel zogen wir unsere verschwitzten Sachen aus und standen unter den Venti um uns etwas abzukühlen.
Am Abend kontrollierte Colette den Stand der Dinge betreffend dem Geschenkcouvert für Svea. Mit schrecken musste sie feststellen, dass das Couvert anscheinend geöffnet wurde und immer noch in Mumbai ist. Da wir vor unserer Abreise noch etwas Zeit haben, beschlossen wir am nächsten Morgen bei der Speed Post vorbei zu gehen um uns zu erkundigen. Colette schlief in dieser Nacht nicht besonders gut.
1.12. Während dem Frühstück lernten wir Heini kennen. Ein pensionierter Schweizer aus Basel der sich auf seine Pensionierung einstellt und auch mit dem Velo durch Rajasthan fuhr. Wir sprachen über unser Problem mit dem Couvert und er erklärte sich bereit das Couvert, wenn wir es wieder bekommen, in die Schweiz mit zu nehmen und von dort abzuschicken. Leider hatten wir nicht viel Zeit für eine Plauderstunde denn wir mussten zur Poststelle. Schade, denn es wäre sicher ein interessantes und spannendes Gespräch geworden. Bei der Poststelle angekommen zeigten wir die Auftragsbestätigung und dann ging es los…. Nach einer längeren Diskussion bestanden wir darauf, dass sie uns den Ablauf des Briefes auf dem Compi erklären. Dies dauerte eine Ewigkeit weil der super moderne Compi einige Male abstürzte. LAls sie es dann endlich auf dem Bildschirm hatten wurde es uns gezeigt und erläutert, dass alles i.O sei und es Heute oder Morgen in die Schweiz geschickt wird….. Wiso es geöffnet wurde konnten sie uns nicht sagen. So blieb uns nichts anderes übrig als zu hoffen…. Zurück im Hotel informierten wir das Management für den Fall, dass das Couvert zurück ins Hotel kommen sollte. Wir haben als Absender die Adresse des Hotels angegeben. Sie würden es dann Heini weiter geben, den wir auch noch schriftlich darüber informierten. Mit gemischten Gefühlen machten wir uns auf den Weg zum Flughafen und landeten um 16.30 Uhr in Goa. Hier stiegen wir in ein Taxi und staunten über den hohen Preis von 1‘300 RPS (Fr. 19.50) für das anscheinend 12 Km entfernte Hotel. 70 Km und 2 Std. später sowie mühsamen suchen fanden wir endlich das FabHotel das mit Tahiri angeschrieben ist…. ?? Nach längerer Diskussion beim unfreundlichen Empfang bezogen wir dann verärgert das sogenannte Deluxe Zimmer. Um unseren Ärger herunter zu spülen tranken wir am Strand ein Bier und assen eine Kleinigkeit.
2.12. Bei diesem Hotel stimmt einiges nicht. Der Name, die Entfernung und die Bezahlung. Hier werden keine Kreditkarten akzeptiert obwohl es unter der Buchung als Zahlungsmittel erwähnt ist. So durften wir mit dem Taxi zum nächsten ATM fahren der ca. 5 Km entfernt ist. Wieder zurück im Hotel bezahlten wir das Zimmer, muss im Voraus bezahlt werden und sagten uns, dass unser Kommentar auf Booking.com diesmal ziemlich hart ausfallen wird. Wir fanden auch heraus, dass der Name von einer Agentur ist und die Gäste auf verschiedene Strände und Hotels verteilt werden. Einzig die Fotos waren zum Teil richtig. Unser Zimmer sollte einen Ausblick aufs Meer haben. Von denen gibt es jedoch nur 4 und die waren alle besetzt. Auch die verlangte Preisreduktion wurde uns nicht gewährt weil wir in einem Deluxe Zimmer seien….. Der Aufsteller hier ist das Restaurant das nicht zum Hotel gehört eine feine Küche und sehr freundliches Personal hat. Am Nachmittag genoss Ugo noch eine Schulter und Rückenmassage für 700 RPS (Fr.10.50) und das Abendessen mit Fisch assen wir im OG des Restaurants bei einer herrlichen Sicht aufs Meer und den Sonnenuntergang. Ach ja hätten wir fast vergessen, am Nachmittag sprangen wir noch in die warme, saubere Pfütze die sich Meer nennt J
3.12. Nichts Besonderes…….wir relaxen und geniessen die Wellen im Meer……. J Kaum zu glauben aber gegen Abend erhielten wir von Jacqueline die freudige Nachricht, dass das berühmte Couvert angekommen ist und mit kompletten Inhalt. Wenn das kein Grund zum feiern ist nach all den Schwierigkeiten die wir hatten...... J
4.12. Die Besichtigung von Old Goa stand auf dem Programm das wir nach etwas mehr als einer Stunde Taxifahrt erreichten. Zum Glück wählten wir den Heutigen Tag, weil tags zuvor Goas Schutzheiliger Franz Xaver gefeiert wurde. Vor der Basilika of Bom Jesus wurde ein riesiges Zelt aufgebaut wo sich tausende gläubige Christen einfanden um diesen heiligen Tag zu zelebrieren. So besichtigten wir zuerst die Basilika aus dem Jahre 1605 die aus rotem Stein gebaut wurde und auch das Grab des Heiligen beherbergt. Gegenüber ist die Se Kathedrale und die Kirche des Heiligen Franz von Assisi. Im Umkreis von ein paar hundert Meter wurden hier einige Kirchen und Kapellen gebaut. Nach der 3. Kirchenbesichtigung beschlossen wir uns wieder auf den Rückweg zu machen. Bei über 35 Grad an der prallen Sonne hatten wir genug gesehen und wollten nicht mehr länger auf den heissen Strassen umherlaufen. Für solch eine Besichtigung wäre der frühe Morgen wohl besser gewesen. Wieder zurück im Hotel stürzten wir uns in die Badekleider und hüpften ins warme Meer J
5.12. Nach einer kurzen, komischen Verabschiedung im Hotel, sie suchten den Aschenbecher den wir draussen deponiert haben, machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zur Agonda Beach die sich weit im Süden von Goa befindet. Welch ein Unterschied zum trockenen Rajasthan. Hier in Goa gibt es eine üppige Vegetation und je weiter wir in den Süden kamen umso dichter wurde sie. Nach der letzten Erfahrung mit Fotos und Hotelnamen waren wir gespannt was wir in Agonda antreffen. Mit einigen Fragen an diversen Personen, inkl. während der Fahrt einen Töff Fahrer, fand unser Fahrer die Agonda Beach und unser Hotel das Cuba Agonda. Vorsichtshalber ging Ugo zuerst einmal zum Empfang, wurde sehr freundlich begrüsst und bekam unsere Buchung bestätigt. Wir bezahlten das Taxi und unser Gepäck wurde zu unserer einfachen Premium Strandhütte mit Meerblick gebracht. Genau so haben wir es uns erträumt…. Die Strandhütte ist erhöht, hat eine Veranda mit Hängematte und 2 Stühle mit Tisch. Davor liegen unsere 2 Liegestühle mit Sonnenschirm und einem grossen feinmaschigen blauweiss gestreiften Netz das zusätzlich Schatten spendet. Dann kommt der fast leere Sandstrand mit dem warmen arabischen Meer…. Was will man mehr JDas Zimmer ist einfach aber gross und hat keinen TV…. Braucht es auch nicht wenn man das Naturschauspiel vor der Nase hat. Unser grosses Bad hat kein Dach sondern ebenfalls ein feinmaschiges Netz und so duschen wir unter „freien Himmel“. Am Abend konnten wir dann den Sonnenuntergang von unserer Veranda aus geniessen bevor wir im Barfussrestaurant ein Haifischfilet und Indischen Rotwein genossen.
6.12. Samichlaustag….. bei 35 Grad….. etwas komisch…..
Ab heute haben wir „endlich Ferien“ Jund daher werden die Reiseberichte und Fotos eher spärlicher ausfallen. Da es uns hier so gut gefällt, wir jedoch „nur“ bis zum 19.12. gebucht haben fragten wir bei Booking.com nach, ob es möglich wäre unser nächster Aufenthalt im Tubki Resort bei der Palolem Beach kostenlos zu stornieren und hier zu verlängern. Das Tubki Resort liegt leider nicht so wunderbar am Strand. Nach einigen Mails erhielten wir dann die Mitteilung, dass wir den Aufenthalt in Tubki verkürzen können jedoch nicht kostenlos stornieren. So bleiben wir bis zum 29.Dez. an diesem wunderbaren Ort und wechseln danach bis zum 7.Jan. zum Tubki bevor es wieder auf Reisen geht.
9.12. Inzwischen spielt sich langsam unser „Ferien Rythmus“ ein. Wir stehen um 7 Uhr auf und laufen etwas mehr als eine Stunde den Strand entlang. Danach wird gefrühstückt, gelesen, im sehr langsamen Internet ein wenig gestöbert, in der Hängematte geschaukelt, in der warmen Pfütze mit den Wellen gespielt, am Abend den wunderbaren Sonnenuntergang geniessen, mit einem Bierchen die Meeresfrüchte essen und vor dem Schlafen gehen bei Kerzenlicht auf unserer Veranda dem Meeresrauschen zuhören……
Ach ja, das muss auch noch erwähnt werden. Colette hat sich eine rassige Kurzhaarfrisur schneiden lassen und die Haare werden auch nicht mehr gefärbt J
22.12. Die letzten „paar“ Tage verbrachten wir, wie bereits erwähnt…..im FerienrhythmusJ.….bis heute. Wir mieteten einen Roller und fuhren zur 12Km entfernten Palolem Beach wo wir das Touristentreiben und den Strand anschauten. Welch ein Unterschied zu unserer schönen, friedvollen Beach. Der Strand ist mit vielen Booten überfüllt. Sicher war diese kleine Bucht in Halbmondform einmal paradiesisch. Weiter fuhren wir zum Patnem Strand wo sich unser Tubki Resort Hotel befindet das wir uns anschauen wollten. Hier werden wir ab dem 29.12. – bis zum 7.1.2016 sein. Wir fanden das mehrstöckige Hotel und liessen uns „unsere“ Suite zeigen. Dieses Hotel verfügt sogar über einen wackligen Lift. Das Zimmer ist gross und hat einen TV und einen Kühlschrank. Zum Strand brauchten wir dann 10 Min. zu Fuss und waren glücklich als wir den schönen, ruhigen Strand ohne viele Boote jedoch mit vielen kleinen Strandbeizen sahen. Wieder zurück in Agonda ergötzten wir uns wieder an unserem fantastischen Blick aufs Meer und assen eine Kleinigkeit auf unserer Veranda.
29.12. 24 Tage durften wir die Agonda Beach und das Cuba geniessen. 24 Tage Ferien Rhythmus…….. J
Mit Wehmut verlassen wir diesen wunderbaren Ort bei dem wir ohne nachzudenken auch noch länger geblieben wären. Aber leider ist das Cuba ausgebucht und das Tubki Resort konnten wir nicht stornieren. So packten wir unsere 7 Sachen und verabschiedeten uns schweren Herzens vom freundlichen Personal und besonders von Rana mit dem wir viele nette Gespräche hatten. Auf dem Weg zum Tubki, das nur eine halbe Stunde entfernt ist, versuchten wir an 5 verschiedenen ATM’s Geld zu holen. Entweder waren sie ausser Betrieb oder akzeptierten unsere Karte nicht. Vor dem einzigen der richtig funktionierte standen ca. 50 Touristen die das gleiche Problem hatten. Also sagten wir unserem Taxifahrer er soll uns ins Tubki fahren wir versuchen es an einem anderen Tag. Im Tubki angekommen bezogen wir unser grosses Zimmer im 3.OG und spazierten danach zum Strand um eine Kleinigkeit zu essen. Da unser Hotel Restaurant kein schönes Ambiente hat begaben wir uns am Abend wieder zur Beach und genossen die wunderbare Stimmung unter freiem Himmel bei Kerzenlicht zu essen. Somit war für uns klar dass wir voraussichtlich, ausser dem Frühstück, nie im Hotel essen würden.
1.1.2016 Happy New Year…. an alle die es lesen….. J
Am späteren Nachmittag des 31. begaben wir uns zur Beach und genehmigten uns zuerst einen Apéro an einem gemütlichen Tisch. Zum Neujahrsessen bestellten wir einen herrlich grillierten Kingfisch. Mit vollem Bauch schauten wir dem Treiben an der Beach zu. Als es jedoch kühler wurde…..ca.18 Grad…..setzten wir uns in eine offene Strandbar mit Blick zum Meer und genehmigten uns einen …. „Verdauerli“… Mit lautem, schönem Feuerwerk stiessen wir aufs neue Jahr, auf unsere Reise, die Gesundheit und auf alle die wir kennen an.
Da es "etwas" früher wurde verzichteten wir heute auf unseren Morgen-Walk an der Beach. Ab Morgen haben wir dann wieder unseren Ferien Rhythmus…..J ….
Ach ja, haben wir fast vergessen…..wir bezogen ein etwas kleineres, kühleres, ruhigeres Zimmer, weil uns der Strassenlärm nicht schlafen liess. Wir waren uns von der Agonda Beach anderes gewohnt denn dort hörten wir nur das Meer rauschen. Einzig der rumpelnde und hupende Zug aus der Ferne macht sich zwischendurch noch bemerkbar. Das wird sich dann auf unserer Weiterreise auch wieder ändern da Indien ein ziemlich lautes Land ist.
6.1. Drei Königstag, unser letzter Tag in Goa und von unseren Ferien… L
Unser letzter Strandspaziergang den wir sehr genossen und nochmals die Strandaktivitäten von Mensch und Tier beobachteten. Dem Rauschen des Meeres lauschten und nach den Delphinen Ausschau hielten. Den Fischerbooten zuschauten die wieder zurück kamen und die Souvenirläden die ihre Ware zum kaufen aufstellten. Ein bisschen melancholisch sind wir schon diesen friedlichen Strand und die liebliche Gegend mit ihren freundlichen Menschen zu verlassen….
Gestern feierten wir noch Colettes Geburtstag mit einem faulen Tag (wie jeder Tag in Goa) und am Abend mit zwei köstlichen Hummer und einer Flasche Weisswein…..
7.1. Um 4.45 Uhr wurden wir vom Handy aus dem Schlaf geholt. So standen wir auf, tranken einen Tee von unserem Wasserkocher und packten unsere restlichen Sachen ein. Um 6.00 Uhr stand unser Taxi vor der Tür und wir begaben uns auf den Weg nach Hampi. Unser Taxifahrer nahm noch einen Kollegen mit, da sie am gleichen Tag wieder zurück fahren und sich somit beim Fahren abwechseln können. Zum Glück fuhren wir so früh los weil sich der Verkehr durch unzählige, überladene, langsam fahrende LKW’s verdichtete. Nach 2 Std. Fahrt stoppten wir zum Frühstück mit Dosa (ähnlich einem dünnen Crêpes) und Masala Tee. Ohne weiteren Halt fuhren wir durch bis Hampi, dass wir nach 5 Stunden erreichten. Zuerst führte uns der Weg durch eine hügelige Dschungellandschaft die sich, je weiter wir uns von der Küste entfernten, in eine stark bewirtschaftete Ebene verwandelte. Grosse Felder von Baumwolle, Zuckerrohr, Chili und Gemüse zogen an uns vorbei. Reisfelder sahen wir erst kurz vor Hampi und die waren nicht sehr gross. Nach einigen Fragen fanden unsere Taxifahrer das Heritage Resort Hampi und wir verabschiedeten uns von ihnen. Sie brachten uns ohne Unfall bis hierher. Auf dem Weg sahen wir drei Unfälle und einer sogar mit einem Krankenwagen. Wir waren natürlich sehr gespannt wie unsere Pool Villa aussah… Wowww…. Wir kriegten unseren Mund fast nicht mehr zu. Der Eingang mit dem grosszügigen Sitzbereich, das riesige Schlafzimmer, der Schrankraum, das Badezimmer mit Dusche und WC, sowie ein separates WC standen uns zur Verfügung. Aber das absolute Highlight ist der kleine Privatpool. Was für ein Luxus einfach der Hammer. Verdanken kann Ugo dies Colette und Brigitte die das heimlich organisiert haben und dem AHB die das mit ihrem Abschiedsgeschenk finanzieren. Natürlich wurde der kühle Pool am Nachmittag mit einem warmen Bier von Ugo eingeweiht…... Dazu kommt noch eine herrliche feine Küche die unseren Diätplan mit einem butterzarten Lammspiess zerstörte. Keine Ahnung wann wir das letzte Mal ein Stück Fleisch assen das nicht ein Chicken war…
8.1. Nach einer herrlich ruhigen Nacht starteten wir um 9.30 Uhr zur Besichtigung des Hampi Weltkulturerbes. Von dieser ehemaligen Hauptstadt aus dem 15. + 16. Jahrhundert gibt es noch einige gut erhaltene Gebäude. Landschaftlich gesehen fühlt man sich hier wie im Sandkasten eines Riesen. Eine sanfte Hügellandschaft mit willkürlich aufgetürmten Steine zwischen den Bananen, Palmen und Zuckerrohrfelder. Wie wenn dies noch nicht genügen würde fliesst dazwischen noch der Thungabadra Fluss der das Ganze noch unwirklicher erscheinen lässt. Zuerst besichtigten wir den Ganesh Tempel wo wir vom Hügel einen ersten Blick auf den 51 Meter hohen Virupaksha Tempel bekamen, der als zweite Besichtigung dran war. Dieser Tempel wird immer noch Täglich von den Gläubigen besucht und so entsteht eine interessante Mischung von Touristen und Gläubigern. Man kann sich auch von der Elefantendame Lakshmi segnen lassen was wir auch machten, indem sie uns den Rüssel auf den Kopf legte. Weiter ging die Fahrt zum berühmtesten Tempel von Hampi den Vittal Tempel mit dem Stone Car (Steinwagen). Auch hier vollbrachten die Steinmetze ware Wunderwerke die sie aus dem harten Granit schlugen. Wenn man sich vorstellt wie alt diese Skulpturen sind und mit welchen einfachen Werkzeugen sie gestaltet wurden kann man es kaum glauben. Auf dem Rückweg besichtigten wir dann noch den Mustred Ganesh und den Badavi Lingam und hatten damit genug für Heute. Morgen sind dann die Königlichen Paläste auf dem Programm. Zurück im Hotel assen wir eine Kleinigkeit und genossen unsere Villa mit Pool… J
9.1. Wieder starteten wir um 9.30 Uhr für unsere Besichtigungstour. Zuerst schauten wir uns den farbigen Sri Murugan Tempel an. Leider kann man von dieser ehemaligen Hauptstadt zum grössten Teil wirklich nur von Steinhaufen sprechen. Erstaunlicherweise sind die Elefantenställe noch Komplet erhalten. Auch der Lotus Mahal und das Königinnenbad sind im guten Zustand. Am meisten beeindruckte uns heute jedoch der Hazararama Tempel. Wieder konnten wir die wunderbaren Steinarbeiten bestaunen. Am Schluss besichtigten wir dann noch das kleine Museum mit schönen Steinskulpturen und einem Model von Hampi mit dem gesamten Weltkulturerbe. Nach dreieinhalb Stunden Steinhaufen Besichtigung hatten wir genug und fuhren zurück ins Hotel. Am Abend erhielten wir ein delikates grilliertes Lammfleisch und tranken dazu einen fruchtigen Weisswein.
10.1. Nach dem Frühstück erkundeten wir die Hotelumgebung. Auf unserem Spaziergang kamen uns Ochsengespanne mit Zuckerrohr-Ladungen entgegen. Von allen Einheimischen wurden wir jeweils herzlich begrüsst, anscheinend sind sie sich nicht an Touristen gewohnt die neugierig die Umgebung erkunden. Auf unserem Weg entdeckten wir eine Zuckerrohrfabrik die jedoch heute, am Sonntag, nicht in Betrieb ist. Hinter dem Hotelgelände befindet sich ein Kanal, wo wir Einheimische beim Waschen der Kleider und Velos beobachteten. Beim Rückweg besuchten wir noch die Zuckerrohrfabrik in der Nähe des Hoteleingangs. Trotz Sonntag war diese Fabrik in Betrieb und so konnten wir die Herstellung des Rohrzuckers mitverfolgen. Im Weiteren wurden uns auch der Saft zum Trinken und der Zucker zum Probieren angeboten. Solchen geschmackvollen Zucker und Saft erhielten wir noch nie. Der Rest des Tages ist wieder der Büroarbeit gewidmet.
12.1. Morgens um 6.00 Uhr, bei stock dunkler Nacht, verliessen wir unsere traumhafte Poolvilla die wir so genossen haben. Mit einem ruhigen, freundlichen Taxifahrer fuhren wir in 8 Std. nach Mysore wo wir im Hotel MB International ein kleines, dunkles Zimmer bezogen. Da das Hotel sehr zentral gelegen ist und die Sehenswürdigkeiten in Gehdistanz liegen, machten wir einen ersten Erkundungsspaziergang. So besichtigten wir die Katholische St. Philomena Kirche aus dem Jahre 1933-1941 die im neugotischen Stil gebaut wurde. Interessant war, dass die Indischen Touristen vor dem Betreten der Kirche die Schuhe auszogen, obwohl das nicht verlangt wurde, wie wenn sie einen Hindutempel betreten. Im Innern durfte man nicht fotografieren und hätten wir auch nicht. Grundsätzlich ist die Kirche schlicht und einfach eingerichtet. Schade ist nur, dass sie mit sehr kitschigen und blinkenden Bilder verziert wurde. Es sieht fürchterlich aus. Das einzige was uns faszinierte, waren die diversen teilweise sehr grossen Bienenstöcke die in der Spitze der Fenster gebaut wurden. Das haben wir noch nie bei einer Kirche gesehen. Nach unserer Rückkehr wechselten wir in ein grösseres Zimmer weil wir uns wirklich kaum bewegen konnten ohne irgendwo anzustossen. Am Abend assen wir im Hotelrestaurant das sich im 4.OG befindet von einem Buffet das für eine Reisegruppe gekocht wurde. Das Essen, ohne Alkohol, war OK, die Bedienung freundlich, aber leider ist das Ambiente nichts besonders. Es wurden zu viele helle Spots montiert.
13.1. Wir beschlossen, heute den berühmten Maharadscha Palast zu besichtigen. Dies teilten wir der Rezeption mit und erhielten prompt den Hotelfahrer der uns gratis zum Palast fuhr. Jedoch lud er uns am Nord Tor aus und wir mussten um das ganze Gelände zum Süd Tor laufen. Dort bezahlten wir den Eintritt und waren mit ein paar hundert weiteren Besuchern, vorwiegend Inder, die Einzigen. Als Ausländer erhielten wir einen Audio Guide und machten uns Barfuss auf den Rundgang. Mit dem Audio Guide erhielten wir einen wunderbaren Einblick in das Leben der Maharadschas und deren Geschichte die bis 1947 dauerte. Mit der Gründung von Indien endete die Herrschaft der Maharadschas. Der jetzige Palast wurde nach 15 Jähriger Bauzeit, im Auftrag der Königin Vani Vilasa, 1912 fertiggestellt. Der alte Holzpalst wurde 1897 ein Opfer der Flammen. Dieser wunderbare Palast scheint aus einer Geschichte von 1001 Nacht entsprungen zu sein. Diese Üppigkeit, Farbenpracht, Reichtum und das Kunsthandwerk ist fast unglaublich. Hier passt wirklich alles perfekt zusammen und man möchte am liebsten für ein Weilchen in diesem Palast gelebt haben….natürlich als MaharadschaJ…… Leider ist auch hier das Fotografieren verboten. So suchten wir aus dem Internet einige Fotos vom Innern die wir auf unserer Homepage platzieren. Auf dem Rückweg kauften wir noch einige Früchte darunter auch herrlich süsse blaue Trauben.
14.1. Wir haben schon einiges über den Zoo Mysore gehört und gelesen. So sagten wir uns, dass ist einmal etwas anderes als immer nur Paläste, Ruinen und Tempel anzuschauen. Wieder wurden wir vom Hotelfahrer zu unserer Besichtigung gefahren und waren gespannt was uns erwartete. Der Eintritt kostet 100 Rps. (Fr. 1.50) für 2 Personen. Wir begaben uns auf den ausgeschilderten Rundgang von ca. 3 Km Länge. Uns überraschten die Sauberkeit und die teilweise grosszügigen und gut gestalteten Gehege. Vor jedem Gehege stand eine Infotafel über das Tier mit allen spezifischen Daten. Was diesen Zoo jedoch auch noch auszeichnet ist die parkähnliche Gestaltung. Riesige Rain Tree bilden einen natürlichen Sonnenschirm, so dass die Besucher nicht der Sonne ausgeliefert sind. Dadurch herrscht ein angenehmes Klima für Mensch und Tier. Die Bäume waren ebenfalls angeschrieben und so wurde uns auch noch die Pflanzenwelt erläutert. Viele Schilder machten auf den sorgfältigen Umgang mit der Natur aufmerksam, besonders was das Abfallverhalten betrifft. Das ist hier in Indien wirklich eines der zentralen Probleme. Den Rückweg nahmen wir dann zu Fuss in Angriff.
Für das Nachtessen fuhren wir zum Lalitha Mahal Palast der früher das Gästehaus des Maharajas war und heute ein Luxushotel ist. Im grossen, prunkvollen Restaurant genossen wir ein Mysor Thali das in verschiedenen kleinen Messingschalen mit Reis und Puri serviert wurde. Dazu tranken wir einen Weisswein. Das Essen schmeckte köstlich und mit drei anderen Indischen Gäste waren wir die einzigen Gäste in diesem feudalen Lokal.
15.1. Mit unserem Rikscha Fahrer Baba fuhren wir zum Devaraja Markt. Ein wunderbarer Markt in einer Halle mit unzähligen kleinen Stände. Eine herrliche Farbenpracht bekamen wir hier zu sehen. Die aufgetürmten, kegelförmigen Farbpulver, die Blumengirlanden die hier frisch zusammen gesteckt werden und natürlich auch die Früchte und das Gemüse einfach ein faszinierender Augenschmaus. Bei einem Parfume Händler kaufte sich Colette ein Jasmin Öl für 250 Rps. (Fr. 3.80) Davon brauch man ganz wenig und es duftet sehr angenehm. Den Rückweg bewältigten wir wieder zu Fuss und der Nachmittag war für die Büroarbeit und das waschen reserviert.
16.1. 12 Stunden hupten wir uns von Mysore nach Kochi durch, die nur von 3 kurzen Stopps unterbrochen wurden. Unser Fahrer kennt bei seinem Fahrzeug nur die Hupe und die benützt er ohne Unterbruch auch wenn gar nichts auf der Strasse sichtbar war. Auf dem Weg nach Kochi fuhren wir durch ein Wild Reservat und hatten das Glück einige Elefanten zu sehen. Unterwegs sahen wir auch einige Pilger-Fahrzeuge (grosse Land Cruiser) mit einigen Fahnen, Blumengirlanden und Heiligen-Bilder dekoriert. Die Pilger waren meistens in schwarz gekleidet, Barfuss, mit nacktem Oberkörper und trugen Glockenkettchen um den Hals oder um den Bauch. Anscheinend dauert eine solche Pilgerfahrt mind. 10 Tage und morgens um 3.00Uhr unterziehen sie sich einem kalten Waschritual bevor die Reise weiter geht. Ihr Hüft Tuch (Dhoti) trocknen sie an der Dach Reling des Fahrzeuges. Je näher wir Kochi kamen umso schlimmer wurde der Verkehr und da unser Fahrer diese Strecke auch das erste Mal fuhr musste er unzählig Male nach dem Weg fragen. So brauchten wir für die letzten 20 Km mehr als 2 Std. Das nächste Problem war das Auffinden unseres Hotels. Auch hier benötigte unser Fahrer viiiiiele Hilfspersonen bis wir den kleinen Weg fanden, der zu unserem Hotel Abad Pepper Route führte das wir um 18.00 Uhr erreichten. Müde und hungrig begaben wir uns ins Restaurant Nr.18 und bekamen da ein Bier im Tee Krug und Teetassen (kennen wir schon von Ladakh).
17.1. Wieder einmal ein Frühstück mit einer warmen Omelette und Früchte das wir sehr genossen. Danach begaben wir uns auf einen heissen (ca. 33 Grad) Erkundungs-Spaziergang durch Fort Kochi. Wir besichtigten den Mattancherry Palast aus dem Jahre 1555 von den Holländern 1663 renoviert daher der Name Dutch Palace. Den Rückweg fuhren wir mit einer Rikscha und assen im Strassenrestaurant, Pizza Italia, in dem der Kellner Claudio aus Rom arbeitet, eine ausgezeichnete Pizza und bekamen am Schluss noch einen sensationellen Espresso. Mit ihm konnten wir uns herrlich unterhalten und beschlossen, dass dies nun unsere Stammbeiz wird. Das Abendessen genossen wir ebenfalls bei ihm mit einem grillierten Red Snapper Fisch und hatten eine lustige Unterhaltung mit einer Zürcher Familie die mit ihren 2 Knaben 3 Monate unterwegs sind.
18.1. Unser freundlicher Hotelmanager organisierte uns eine Rikscha für die heutige Besichtigungstour. Der Fahrer Ali zeigte uns die Sehenswürdigkeiten von Fort Kochi. Zuerst besichtigten wir die St. Francis Kirche aus dem Jahre 1504 die von den Holländer 1779 renoviert wurde. Sie ist die erste Kirche in ganz Indien und hier lagen auch die sterblichen Überreste von Vasco Da Gama bevor sie nach Portugal gebracht wurden. Dann schauten wir uns eine „Handwäscherei“ an. Hier arbeiten 30 Männer und 30 Frauen. Von Morgens um 6.00 Uhr bis 14.00 Uhr wird gewaschen und die Wäsche an langen gedrillten Kokosschnüre ohne Klammern aufgehängt. Wenn die Wäsche trocken ist wird sie teilweise noch mit den alten, mit glühender Kohle gefüllten 8 Kg. schweren, Bügeleisen gebügelt. Beim Jain Tempel wird Täglich um 13.30 Uhr eine Glocke geläutet die das Zeichen für die vielen Tauben ist, dass nun Fütterungszeit ist und somit der Tempel 3x umflogen wird. Interessant war die Besichtigung der Ingwer Verarbeitung. Durch diverse Siebe wird die Ingwerwurzel in versch. Grössen aufgeteilt. Danach wird sie getrocknet, in ein Leimbad getaucht und wieder getrocknet. Dadurch wird die Wurzel bis zu 6 Monate Konserviert. Vor dem Verkauf wird sie dann nochmals gewaschen. Am Abend schauten wir uns eine Kathakali Show an. Wir konnten dem aufwendigen und farbenprächtigen schminken zuschauen. Die Farben werden frisch mit Kokosnusspaste mit den Finger und einem dünnen Stäbchen auf das Gesicht aufgetragen. Eine Einführung in die Kunst und vor allem in die Beherrschung der Augen und Gesichtsmuskeln sowie ihrer Handgesten war eine gute Erläuterung zur anschliessenden geschichtlichen Tanzvorführung. Mit den aufwendigen und speziellen Kleidern war man einer richtigen Farbenorgie ausgesetzt. Begleitet wurde die Darbietung nur durch einen Trommler und dem Gesang des Trommlers. Eine sehr eindrückliche Darbietung die uns in eine andere Welt versetzte. Danach assen wir wieder bei Claudio eine feine Pasta Pesto und ausgezeichnete King Prawns.
Unser Hotel liegt ja in einer kleinen Seitenstrasse etwas zurückversetzt…… sollte eigentlich sehr ruhig sein….. Am Abend hören wir den lauten Lift und das Türe schlagen bis alle im Bett sind. In der Nacht verfolgt uns das Hundegebell und teilweise sehr lautes Vogelgeschrei. Morgens um 5.30 Uhr brüllen die Muezzins und um 8.00 Uhr werden die Schüler, im nahen Schulhaus, mit einem Trommelkonzert zusammen gerufen…..das ist unsere Nachtruhe…..
19.1. Coiffure-… Büro-… Waschtag und Besichtigung der Sancta Cruz Basillica……
20.1. Ausnahmsweise konnten wir es gemütlich nehmen weil der Weg von Kochi nach Alleppey (Alappuzha) nur 1 ½ Std. dauert. So starteten wir um 11.00Uhr mit dem fröhlichen Fahrer Mamet. Er plauderte, lachte und war glücklich weil sein Bruder von England auf Besuch kam. So freute er sich auf das Familienfest am Abend und musste, auf dem Weg, unbedingt frisches Schweinefleisch kaufen. Da Heute ein besonderer Festtag ist erhält man ausnahmsweise frisches Fleisch. Sein Bruder musste von England Whisky mitbringen sonst kriegt er kein Fleisch. Er fuhr der Küstenstrasse entlang weil sie interessanter sei und hatte damit Recht. Wir sahen viele Fischer die ihre Netze vor ihren Booten reinigten und flickten. Dann stiessen wir bei einem Tempel auf Tanzgruppen mit Musikkapellen. Natürlich hielten wir und schauten dem Treiben einen Moment lang zu. Beim nächsten Dorf befand sich die San Sebastian Kirche, die reich dekoriert war. Unzählige Pilger standen davor und warteten auf den Einlass um den Segen des Priesters zu empfangen. Während dem wir uns die Kirche und das Jahrmarkt treiben von Aussen anschauten kaufte Mamed 2 Kg. Schweinefleisch und 2 Kg. Rindfleisch. Er freute sich wie ein kleines Kind auf Weihnachten, oder besser gesagt auf das Familienfest. So erreichten wir das Tharavad Heritage um 13.30 Uhr. Dieses sorgfältig gepflegte 100 Jährige Gebäude hat nur 5 Zimmer die mit Antiquitäten ausgestattet sind. Alles ist wunderbar sauber und Joseph, der „Manager“, könnte ein Buttler aus dem besten Englischen Haus entsprungen sein. Ruhig, leise sprechend, sauber, aufmerksam und sehr hilfsbereit. Nach dem Zimmerbezug und den ersten Infos spazierten wir zum Strand. Grundsätzlich wäre auch hier ein wunderschöner Strand vorhanden der unendlich lang erscheint. Aber leider ist er von den vielen Indischen Touristen sehr stark verdreckt weil die alles auf den Boden, respektive in den Sand schmeissen obwohl es viele Abfallkübel hat. So schauten wir eine Weile dem Treiben den Inder zu die mit den Kleidern ins Meer stiegen oder im Wasser sassen. Es war amüsant ihnen zuzuschauen. Das Abendessen genossen wir im Hotel mit Fisch Masala und Gemüse Gurry. (Colette’s Lieblingsessen L)
21.1. Heute stand die Organisation unserer Weiterreise im Vordergrund. Wir wollen ja mit einem Hausboot die berühmten Backwater anschauen. Nach einigen Abklärungen und Rückfragen war alles klar. So starten wir Morgen für eine 2 Nächtetour mit einem Boot in die Backwaters. Ein Teil unseres Gepäcks deponieren wir im Hotel weil wir nach der Bootstour nochmals 2 Nächte hier übernachten.
22.1. Gespannt warteten wir auf den Start zu unserer Backwatertour. Geplant war, dass wir um 11.15 Uhr das Hotel verlassen und um 11.30 Uhr mit dem Schiff losfahren. Kurz davor wurde uns mitgeteilt, dass das Schiff Motorenprobleme hat und wir eine Stunde später abfahren. Das Ganze stand unter einem schlechten Stern denn es wurden 2 daraus. Mit einem Tuck Tuck wurden wir zum Boot gefahren nachdem unser Tuck Tuck Fahrer einige Male telefonieren musste um die Anlegestelle zu finden. Auf dem Boot durften wir dann nochmals eine Stunde warten bevor die Reise losging. Dass so genannte Premium Boot entpuppte sich als Rosthaufen mit einem geschlossenen Deck, also gar nicht das romantische Hausboot das wir erwarteten. Unzählige Boote kreuzten unseren Weg darunter auch solche wie wir es vorgestellt hatten. Wir haben einiges über die Backwaters gelesen und erhielten auch den Hinweis, dass man das Boot zuerst anschauen soll. Fälschlicherweise verliessen wir uns auf unser seriöses Hotel und wurden leider endtäuscht. Nachdem wir durch einige Kanäle gefahren waren erreichten wir den grossen See und liessen uns treiben….. Weiter ging die Fahrt durch breite Kanäle und dahinter erblickten wir riesige Reisfelder die ca. 2 Meter tiefer liegen. Wie uns mitgeteilt wurde werden die Reissfelder zwischendurch geflutet und für die Krabbenzucht verwendet, bevor sie wieder als Reisfelder benützt werden. Auf den schmalen Dämmen waren die kleinen Häuser platziert. Bei einem hielten wir an und kauften frische Krabben die wir dann zum Abendessen erhielten. 1 Kg kostet, für die Touristen, 1‘900 Rps. (ca. Fr. 30.-). Zuerst wollte unser Kapitän an der gleichen Anlegestelle wie wir gestartet sind übernachten, doch nach unserem heftigen Einwand legte er bei einer anderen Stelle an die ein weniger ruhiger erschien. Wir spielten wieder einmal ein Yatzy und legten uns dann schlafen bis wir morgens um 5.30 Uhr von einem Gejaule des nahen Hindutempels geweckt wurden.
23.1. Das Frühstück wurde um 8.00 Uhr serviert und dann standen wir …L Als Ugo fragte wann wir denn losfahren, da schon viele Boote an uns vorbei fuhren, erhielt er die Antwort, ca. um 11.00 Uhr. Wieder mussten wir reklamieren und waren auch genervt denn nur fürs rum stehen haben wir nicht bezahlt. So fuhren wir dann um 9.30 Uhr los. Gemütlich tuckerten wir durch die Kanäle und unsere Crew, bestehed aus dem Schiffsführer und dem freundlichen Koch, gaben sich viel Mühe unsere Stimmung aufzubessern. So erhielten wir nun doch noch einen kleinen Eindruck von den Backwaters auch darum, weil wir nicht die stark befahrenen Kanäle durchpflügten. Dies entschädigte uns ein wenig für den Ärger den wir hatten. Da wir sehr langsam fuhren hatten wir genügend Zeit die Vögel und das Leben zu beobachten. Die Häuser stehen auf dem sehr schmalen ca. 5-10 Meter breiten Damm. Natürlich ist hier das Boot das Hauptverkehrsmittel dass man in allen Grössen antrifft. Von der kleinen Nuss Schale bis zum Luxuriösen Hausboot herrscht zwischendurch ein fürchterliches Verkehrschaos fast wie auf den Strassen. In dieser Gegend gibt es ca. 2‘000 Hausboote.....sehr Romantisch. Am Abend legten wir wieder an der gleichen Stelle an wie Gestern.
24.1. Nach einer ruhigen Nacht…..ab 22.00 Uhr…..wurden wir am Morgen schon wieder um 5.30 Uhr mit Hindi Gejaule vom nahen Tempel aus dem Schlaf geholtL
. Um 8.00 Uhr gab es Frühstück und noch eine kleine Rundfahrt bevor wir um 9.30 Uhr an Land gingen. Rückblickend müssen wir sagen, dass wir ein wenig endtäuscht sind. Mit den vielen Hausboote die hier umher schippern ist das Ganze sehr Touristisch. Eine Tagestour mit einem kleinen Boot in den kleinen Kanälen könnte spannender sein. Am Ufer wurden wir wieder vom gleichen Rikscha Fahrer erwartet der uns zurück ins Hotel fuhr. Hier mussten wir einen Moment warten bis wir unser Zimmer beziehen konnten. Der Nachmittag war wieder fürs Büro und Waschen reserviert.
26.1. Indischer Nationalfeiertag und wir unterwegs… Heute wurden wir nicht vom Muezzin oder Hinduklänge aus dem Bett geholt sondern von Böllern und Knallern… und dies Morgens um 7.00 Uhr… Wir verabschiedeten uns von unserem freundlichen „Buttler“ Joseph und fuhren Richtung Kovalam. Zu unserer Überraschung waren die Geschäfte offen und nach unserer Frage an den Fahrer wieso sie nicht geschlossen sind, bekamen wir die Antwort: Nur Banken und der Staatsapparat seien geschlossen, alles andere sei offen. Dann wollten wir wissen, ob es irgendwelche speziellen Anlässe gibt und bekamen die Antwort: Nur in den Grossstädten wie Delhi wo es eine Militärparade gibt oder irgendwelche politische Ansprachen. Typisch für Indien ist auch das Datum. Die Unabhängigkeit erlangten sie am 15. August 1947 und der Nationalfeiertag ist erst am 26.Januar des folgenden Jahres… immer nach dem Motto…diree diree (langsam langsam)…. Was uns hier in Südindien auch auffiel, waren die Strassen ohne Kühe und Rindfleisch auf dem Speiseplan. Unser Fahrer bestätigte auch, dass es hier keine „heiligen“ Kühe auf den Strassen gibt sondern nur im Privatbesitz. Kurz vor Trivandrum fuhr wir durch ein neues Quartier mit Hochhäusern und sehr modernen Bürokomplexe. Der Fahrer erklärte uns, dass dies alles IT Firmen seien die sich hier angesiedelt haben. Hier im Süden gibt es eine sehr gute Ausbildung und daher siedeln sich Internationale Firmen an, weil die Löhne tief sind. Viele gut ausgebildete Junge versuchen im Ausland zu arbeiten, was jedoch durch die Visapflicht sehr schwierig ist. Einzig die Arabische Länder sind ein wenig lockerer da sie viele Arbeiter brauchen, jedoch vorwiegend auf dem Bau. 4 ½ Std. später erreichten wir unser Lagoona Beach Resort und wurden sehr positiv überrascht, nach dem Holperweg zwischen den Kokospalmen durch. Ein freundlicher Manager führte uns zu unserem Zimmer mit Meerblick. Der schöne Garten mit kleinem Pool rundete das Ganze noch ab. Auf unsere Anfrage hin wurde uns sogar ein Mosquitonetz in unserem kleinen Zimmer montiert. Wir hüpften in den Pool und genossen ihn sehr. Das Management machte uns auf eine gratis Veranstaltung am Abend aufmerksam die wir, mit ein paar hundert anderen, dann auch besuchten. Eine interessante Mischung von traditionellem Tanz gemischt mit modernen Elementen in einem offenen Auditorium bei 30 Grad Wärme. Zurück im Hotel war wieder der Magen am Arbeiten und bevor wir in die Horizontale gingen demontierten wir noch das Mosquitonetz das uns auf den Köpfen lag.
28.1. Um 9.00 Uhr starteten wir zur südlichsten Spitze von Indien nach Kanyakumari das im Bundesstaat Tamil Nadu liegt. So überfuhren wir wieder einmal eine Grenze wo unser Fahrer seine Ausweise zeigen durfte und 200 Rps. bezahlen musste. In Indien kann man anscheinend die Fahrbewilligung pro Bundesstaat wählen. Nach 2 Std. Fahrt erreichten wir den Königspalast Padmanabhapuram der zum grössten Teil aus Holz besteht und aus dem Jahre 1550 stammt. Dieser sehr gut erhaltene und gepflegte Palast hat schöne kunstvolle Holzschnitzereien. Ugo stellte fest, dass anscheinend „Appenzeller“ hier wohnten, weil er fast überall den Kopf einziehen musste. Die Süd Inder sind einiges kleiner als der Nord Inder. Das ist immer noch so. Sie sind auch dunkler und gemäss unserer Erfahrung friedlicher und freundlicher. Weiter ging die Fahrt nach Kanyakumari das wir um 13.30 Uhr erreichten. Mit der Fähre fuhren wir zum Vivekananda Rock Memorial. Unter der Woche besichtigen ca. 5‘000 Personen pro Tag diesen Felsen mit dem südlichsten Tempel von Indien. Am Wochenende sind es ca. 17‘000. Somit sind wir nun an der der südlichsten Spitze vom Indischen Festland angelangt. Weiter südlich gibt es nur noch einige Inseln. Dieser Ort ist eigentlich nur für die Touris damit sie vom südlichsten Punkt, wo das Arabische Meer auf das Indische trifft, ein Foto zu machen…. Wir natürlich auch J…. Mit dem schlechtesten Fahrer den wir je hatten, mit seiner schwankenden Stopp-and-go Fahrweise wurde uns fast übel wie auf einem Schiff, verliessen wir Kanyakumari und machten uns auf die Rückreise. Er brachte es auch fertig auf einem kurzen Highwaystück falsch einzubiegen und so fuhren wir ca. 3 km auf der falschen Spur….zum Glück hatten wir keinen grossen „Gegenverkehr“. Kurz nach dem Start gerieten wir in eine Hindu Prozession, die sich in Gelb gekleidet und Opfergaben auf dem Kopf, zum nächsten Tempel bewegten. Ca. eine Stunde später stiessen wir auf die nächste die noch mehrere schön dekorierte Elefanten dabei hatten und Männer mit riesigen gebäudeartigen Gebilde auf dem Kopf, sowie einer fröhlichen Trommelgruppe die sie begleiteten. Kaum zu glauben aber kurz vor Kovalam stiessen wir noch auf die Dritte die auch einen Elefanten dabei hatten. Wie uns der Katastrophenfahrer mitteilte, gibt es vom Januar bis März viele solcher Prozessionen. Das Pünktchen auf dem iiiii war dann noch, dass unser Sensationsfahrer einen Mann mit Schaufel rammte, der ihm in den Wagen lief. Um 18.00 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Hotel und waren froh dem Fahrer adieu zu sagen……
29.1. Speziell für Ugos Schwester……..NICHTS BESONDERES J ……..den Tag geniessen…..und den Wellen zuschauen….
Dies ist unser letzter Eintrag in Indien (vorerst). Wir wissen noch nicht ob wir in Colombo (Sri Lanka) wieder ein Indenvisa erhalten und so sagen wir:
Nandi (Danke) und yätäsis‘s ( auf Wiedersehen) in Malayam der Sprache in Kerala.